17.04.2020

Ausgezeichnete Doktorandenforschung

Die diesjährige Otto-Hahn-Medaille geht an Yang Zhang und Veronika Sunko.

Die beiden Wissenschaftler Yang Zhang (Festkörperchemie) und Veronika Sunko (Physik der Quantenmaterie) werden für ihre herausragende Doktoranden­forschung mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet. 
 

Abb.: Veronika Sunko und Yang Zhang (Bild: MPI-CPfS)
Abb.: Veronika Sunko und Yang Zhang (Bild: MPI-CPfS)

Yang Zhang wird für die Entwicklung eines neuartigen theoretischen Konzepts geehrt, das zur Berechnung und Vorhersage neuer topologischer Materialien für eine effiziente Energie­umwandlung verwendet wurde. Topologische Weyl-Halbmetalle ordnen sich in eine Klasse kürzlich entdeckter Halbmetalle mit Bandkreuzungen nahe der Fermi-Energie ein. Yangs neues theoretisches Konzept hat zur Vorhersage und Realisierung von extrem starken Effekten bei mehreren Eigenschaften geführt: der Nernst-Effekt, der für thermo­elektrische Geräte wichtig ist; der Hall-Effekt, der für Hall-Sensoren und spintronische Geräte von Relevanz ist; und quantenoptische Effekte, die für neue Arten effizienter Solarzellen wichtig sind. 

Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte und implementierte Yang einen Kubo-artigen Formalismus unter Verwendung von aus first-principle Rechnungen abgeleiteten Wannier-Wellenfunktionen. Mit Hilfe einer großen Anzahl von Rechnungen identifizierte er eine Reihe von Materialien, deren vorhergesagte Eigenschaften die von bekannten Materialien um mehr als eine Größen­ordnung übertreffen. Die gemessenen Transport- und optischen Eigenschaften dieser Materialien stimmen in hervorragender Weise mit seinen Vorhersagen extrem starker Effekte aufgrund von Weyl-Kreuzungen überein. Yang Zhang ist ein junger Wissenschaftler, dessen Arbeit brillant und von hoher Produktivität und Originalität geprägt ist. Zum Zeitpunkt der Verteidigung seiner Dissertation war er erst 25 Jahre alt. Er forscht jetzt als Post­doktorand am MIT.

Veronika Sunkos bemerkenswerte Forschung wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die Otto-Hahn-Medaille ist eine weitere wohlverdiente Auszeichnung. Sie wurde für ihre Arbeit über die winkel­aufgelöste Photo­emissions­spektroskopie der Delafossit-Familie von geschichteten dreieckigen Oxid­gitter­metallen verliehen. Diese bemerkens­werten Metalle haben eine der höchsten Leit­fähigkeiten aller bekannten Materialien. Veronikas spektroskopische Untersuchungen lieferten tiefe Einblicke in die Gründe für die gute Leitfähigkeit sowie in die exotische Magnet­physik, basierend auf dem Verhalten der Leitungselektronen, sowohl im Bulk als auch an der Oberfläche. 

Zusätzlich zu ihrer langen und wachsenden Liste von Diplom­arbeits­preisen und -auszeichnungen wurde Veronika das angesehene Miller-Stipendium der UC Berkeley verliehen, welches drei Jahre lang Gehalt sowie Forschungs- und Reisekosten für die Postdoktoranden-Forschung deckt. Sie wird ihre Forschung in Zukunft sowohl an der UC Berkeley, als auch am benachbarten Lawrence Berkeley National Laboratory durchführen und hauptsächlich in der Gruppe von Professor Joseph Orenstein arbeiten.

MPI-CpfS / DE
 

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