Baustelle ITER
Die Montage der Massivkräne und des hochtechnisierten Lastenaufzugs für ITER läuft an.
Die Anforderungen an das außergewöhnlich schwere Heben werden mithilfe der beiden 750-Tonnen-Kräne bewältigt. Jeder dieser Kräne ist mit zwei Laufkatzen mit jeweils einem einzigen 375-Tonnen-Flaschenzug ausgestattet. Insgesamt besitzen die vier 375-Tonnen-Flaschenzüge eine maximale Hebeleistung von 1500 Tonnen, dies entspricht dem Gewicht von insgesamt 187 Londoner Doppeldeckerbussen. Die Kräne müssen in der Lage sein, im Tandembetrieb zu arbeiten, damit ein vollständig synchronisiertes Heben und eine genaue Positionierung gewährleistet sind. Zwei Hilfskräne mit einer Hebeleistung von je 50 Tonnen bewältigen weitere Hebevorgänge, die allerdings unabhängig voneinander stattfinden.
Abb.: Die ITER-Baustelle. (Bild: F4E)
Der Hauptzweck des Tokamak-Kransystems besteht darin, schwere Bauteile zu heben und aufzunehmen, die Montagevorgänge zu unterstützen, die Cryostat-Komponenten zu bewegen und die montierten Sektoren der Vakuumbehälter und andere wichtige Bauteile zu transportieren. Die 750-Tonnen-Kräne werden zur Inbetriebnahme des Tokamak-Reaktors abgestellt und elektrisch voneinander isoliert, während die 50-Tonnen-Kräne weiterhin in der Montagehalle zum Einsatz kommen sollen.
Der Tokamak-Lastenaufzug befindet sich im Tokamak-Gebäude, das Verbindungstüren zum Heißzellengebäude besitzt. Der Lastenaufzug befördert die Behälter mit Reaktorbestandteilen. Der Behälter ist 3,7 m hoch, 2,7 m breit und 8,5 m lang. Im leeren Zustand besitzt er eine Gesamtmasse von rund 60 Tonnen. Die Größe eines Behälters entspricht etwa der Größe eines Londoner Doppeldeckerbusses. Automatisierte Transfersysteme und ferngesteuerte Fördersysteme setzen die Behälter beim Transferprozess zwischen den verschiedenen Ebenen des Tokamak-Gebäudes und des Heißzellengebäudes um. Daher müssen alle transferierten Bauteile nahtlos in den Vorgang integriert sein.
Abb.: Montageablauf der Tokamak-Maschine. (Bild: F4E)
ITER wird die weltweit größte Versuchsanlage für Fusionsenergie sein und die wissenschaftliche und technologische Machbarkeit eines Kernfusions-Reaktors überprüfen. Sie soll 7 Minuten lang eine Leistung von 500 Megawatt liefern können. Ziel der Fusionsforschung ist die Entwicklung einer sicheren, unbegrenzten und umweltfreundlichen Energiequelle. Europa trägt nahezu die Hälfte der Baukosten, während die übrigen sechs Parteien dieses internationalen Gemeinschaftsunternehmens (China, Japan, Indien, die Republik Korea, die Russische Föderation und die USA) zu gleichen Teilen an den restlichen Kosten beteiligt sind. Der Standort des ITER-Projekts ist Cadarache (Südfrankreich).
F4E / PH