Beschleunigte Umsetzung
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat die Vereinten Nationen zur beschleunigten Umsetzung der Klimaschutzziele angetrieben.
New York (dpa) - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat die Vereinten Nationen zur beschleunigten Umsetzung der Klimaschutzziele angetrieben. «Wir müssen uns nach vorne bewegen, nicht rückwärts gehen», warnte der Minister am Mittwoch am UN-Hauptsitz in New York. Gabriel sprach auf der 15. Sitzung der Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) im Namen der EU. Mehr als 30 Minister und Experten aus aller Welt erörtern im Rahmen der Konferenz vorrangig, wie der Energiebedarf aller Länder ohne eine weitere Belastung der Umwelt gedeckt werden kann.
Die CSD will die internationale Gemeinschaft dazu bringen, bis 2010 länderspezifische Energieziele festzuschreiben. Außerdem dringt die Kommission auf ein Kontrollorgan, das die Einhaltung der nationalen Energieprogramme überprüft, erfolgreiche Modelle vorstellt sowie auf Lücken und mangelnde Kooperation hinweist. Die EU ist laut Gabriel bereit, sich zu einem Abbau ihrer Treibhausgas-Emissionen von insgesamt 30 Prozent bis 2020 - im Vergleich zu den Werten von 1990 - zu verpflichten, wenn andere Industrieländer sich anschlössen, sagte der Minister.
Nach Angaben der Weltbank ist der Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) global seit 1990 noch um 16 Prozent gestiegen. Die USA produzierten zwischen 1990 und 2003 sogar 20 Prozent mehr CO2 als davor und Japan 15 Prozent mehr. Die Euro-Länder schafften es, ihre Emissionen bei einem Plus von drei Prozent in Grenzen zu halten.
China erhöhte seinen CO2-Ausstoß von 1990 bis 2003 um 1,7 Milliarden Tonnen oder 73 Prozent, Indien um 700 Millionen Tonnen oder 88 Prozent. Trotz dieses Anstiegs beträgt die Pro-Kopf-Emission eines Chinesen weiterhin nur 16 Prozent eines US-Amerikaners. In Indien liegt die CO2-Emission pro Kopf sogar nur bei 6 Prozent des vergleichbaren US-Wertes, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten «Little Green Data Book 2007» der Weltbank.