11.03.2014

Beurteilungskriterien für laserbasierte Technologien

Verbundprojekt von KMUs aus ganz Europa, industriellen Großunternehmen und sechs Laser-Forschungsinstituten für mehr Innovationssicherheit.

Laserbasierte Innovationen schneller und zuverlässiger marktreif zu machen, daran arbeitet das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) mit 37 Partnern im EU-Projekt Lashare. Unter der Leitung des LZH sollen in einem übergeordneten Teilprojekt Beurteilungskriterien für neue Technologien festgelegt werden. Anhand derer soll sich zukünftig zuverlässig abgeschätzen lassen, ob und wie neue laserbasierte Produkte zur Marktreife gelangen. Die Wissenschaftler des Forschungsinstituts treiben selbst drei Prototypen in den Bereichen Schneiden von Metallen und 2-µm-Laser sowie eine mobile Bearbeitungseinheit voran.

Abb.: Dieses Diodenlasersystem der DirectPhotonics Industries GmbH hat eine hohe Strahlqualität bei 500 W Ausgangsleistung. Im Lashare-Teilprojekt Cude wird es für die Materialbearbeitung von Metallen auf 2 kW Ausgangsleistung bei gleichbleibender Strahlqualität weiterentwickelt. (Bild: DPI)

Innovative laserbasierte Produkte brauchen in der Regel sehr lange bis sie zur Industriereife gelangen. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), in denen die Technologien entwickelt werden, haben oftmals nicht das nötige Know-how und die entsprechenden Möglichkeiten, diese gemäß den Anforderungen der Industrie anzupassen. Investoren sind die Technologien daher zu risikoreich. So bleiben viele innovative Ideen auf der Entwicklungsstufe oder in Kleinproduktion stehen.
Im EU-Projekt Lasharesollen daher in einem übergeordneten Teilprojekt unter der Leitung des Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) relevante Beurteilungskriterien für neue laserbasierte Produkte entwickelt werden. Anhand dieser Kriterien soll es für die KMU einfacher werden, den Wert der Entwicklungen abzuschätzen und potenziellen Investoren Sicherheit geben.

Kriterien wie Kosten, benötigte Zeit und Ressourcen zur Systemintegration, Modularität der Komponenten, Schnittstellen zu anderen Systemen und die universelle Einsetzbarkeit (Plug & Play) sollen messbar und damit die Kosten und Nutzen der neuen Technologie sichtbar gemacht werden. Das LZH arbeitet dabei eng mit den anderen fünf Forschungspartnern des Projekts zusammen und erfasst Informationen der weltweit agierenden Hersteller. Die Kriterien werden an den vorkommerziellen Produkten in den laufenden Lashare-Projekten getestet.

Das LZH arbeitet innerhalb des EU-Projektes ebenfalls an der Weiterentwicklung von drei Technologien. So soll im Teilprojekt Cude ein 2-kW-Diodenlaser mit hoher Strahlqualität für die Metallbearbeitung entwickelt und in eine Laserschneidmaschine integriert werden. Für das Teilprojekt Mobilas wird eine mobile Bearbeitungseinheit für den Schiffbau und großskalige Stahlkonstrukte weiterentwickelt, mit der geschweißt, geschnitten sowie Rost und Farbe abgetragen werden sollen. Im Teilprojekt TwoMicro wird ein 2-µm-Laser und Strahlanalysesystem weiterentwickelt und unter Industrie-Bedingungen getestet. Mit dem Laser sollen Kunststoffe, wie etwa Plexiglas, bearbeitet werden. All diese Produkte funktionieren bereits unter Laborbedingungen und sollen nun so weit entwickelt werden, dass die Funktionstüchtigkeit im Einsatzbereich nachgewiesen wird und sie bald Einzug in die Industrie halten.

LZH / OD

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