23.06.2010

Bildschirme zum Aufrollen

Ein Display aus organischen LEDs, das über Polymertransistoren gesteuert wird, ermöglicht gänzlich neue Bauformen für mobile Geräte.

Physik Journal – Ein Display aus organischen LEDs, das über Polymertransistoren gesteuert wird, ermöglicht gänzlich neue Bauformen für mobile Geräte.

Die organische Elektronik ist eines der technologischen Zukunftsfelder, auf dem sehr viele Innovationen zu erwarten sind. Da sich funktionale Schichten aus Polymeren drucken oder durch andere additive Prozesse erzeugen lassen, fällt die Herstellung solcher Bauelemente deutlich billiger aus als mit der klassischen Siliziumtechnologie. Außerdem werden elastische Bauteile wie Displays möglich.

Abb.: Selbst auf eine acht Millimeter dicke Rolle aufgewickelt, funktioniert dieses neuartige OLED-Display noch. (Bild: Sony)

Sony hat nun ein videofähiges Farbdisplay vorgestellt, das aus organischen LEDs besteht und sich während des Betriebs auf- und abrollen lässt, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Zur Ansteuerung der einzelnen OLED-Pixel dient eine Matrix aus organischen Dünnschichttransistoren (OTFTs), die ebenfalls aus einem Polymer (einer Variante des peri-Xanthenoxanthens) besteht. Es ist auch unter der Einwirkung von Sauerstoff, Feuchtigkeit und UV-Licht stabil und erlaubt eine achtmal schnellere Strommodulation im Vergleich zu OTFTs aus Pentacen. Ein wichtiger Entwicklungsschritt waren außerdem die organischen Isolationsschichten, die sich ebenfalls in löslicher Form auftragen lassen.

Das Display ist nur 80 µm dünn, wovon ein Viertel auf das Substrat entfällt. Bei einer Bilddiagonale von 4,1 Zoll (knapp 10,5 cm) erreicht es eine Auflösung von 432 mal 240 Pixel und stellt 16,7 Millionen Farben bei einem Kontrastverhältnis von mehr als 1000 : 1 dar.

Das Display zeigte auch nach tausendmaligem Auf- und Abrollen keine erkennbaren Schäden. Das Unternehmen will den Demonstrator als weiteren Schritt verstanden wissen auf dem Weg zu mobilen elektronischen Geräten, die völlig neue Bauformen haben können.

Michael Vogel

Quelle: Physik Journal, Juli 2010, S. 14

AH

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