03.03.2021

Biologisch abbaubare Roboter zur Überwachung von Boden- und Luftqualität

EU-Projekt I-Seed entwickelt intelligente, von Pflanzensamen inspirierte weiche Roboter.

Das EU-Projekt I-Seed bringt bio­inspi­rierte weiche Robotik, Material­wissen­schaft und künstliche Intelligenz zusammen, um Roboter zu entwickeln, die das Verhalten von Pflanzen­samen nach­ahmen. Die I-Seed-Roboter sollen Boden- und Klima­para­meter über­wachen, etwa das Vorhanden­sein von Schad­stoffen, Feuchtig­keit, CO2-Gehalt, Temperatur und Wasser­qualität. Das Projekt wird von fünf europä­ischen Partnern durch­ge­führt und vom Istituto Italiano di Tecnologia in Genua koordiniert. I-Seed startete im Januar und erhält Förder­mittel in Höhe von vier Millionen Euro aus dem FET Proactive-Programm der EU.

Abb.: Drohnen über­wachen fluores­zie­rende I-Seed-Roboter mit...
Abb.: Drohnen über­wachen fluores­zie­rende I-Seed-Roboter mit Laser­technik. (Bild: Istituto Italiano di Tecno­logia)

Die Forscher im I-Seed-Projekt lassen sich von speziellen Pflanzen­samen inspirieren, die fliegend oder bohrend ihr Ziel erreichen. Sie unter­suchen zum einen die Morpho­logie der Pflanzen­samen und deren Aus­breitungs­mechanismen. Zum anderen forschen sie nach multi­funktio­nalen Materialien für die Roboter, die biologisch abbaubar sind und die Umwelt nicht belasten. Hauptziel des Projekts ist es, zwei Arten von biologisch abbau­baren weichen Robotern mit unter­schied­lichen Eigen­schaften zu entwickeln: I-SEED ERO und I-SEED SAM.

I-Seed ERO soll die Form eines Korken­ziehers erhalten und durch Bewegung in den Boden eindringen. I-Seed SAM hingegen wird so konzipiert, dass er fliegt und an der Boden­ober­fläche arbeitet. Durch den Einsatz einer speziellen Software können die Forscher die Position der intelli­genten Samen verfolgen. Um die Verfolgung von ERO und SAM zu erleichtern, sollen diese zudem fluores­zieren. Mit Hilfe eines Lidar-Systems zur optischen Abstands­messung können Drohnen die Samen dann auch über größere Distanzen aufspüren. I-Seed-Roboter sollen so auch in geogra­fischen Gebieten ein­ge­setzt werden können, in denen derzeit keine Umwelt­über­wachung vorhanden ist.

Das Leibniz-Institut für neue Materialien in Saarbrücken stellt fluores­zierende Markierungen und Sensor­materialien zur Verfügung, die in I-Seed-Roboter integriert und von Drohnen aus­ge­lesen werden können. Dazu kombiniert der Programm­bereich Struktur­bildung des Instituts unter Leitung von Tobias Kraus maß­ge­schneiderte Partikel und Moleküle, die je nach Umwelt­bedingungen ihre Fluores­zenz­eigen­schaften ändern.

Leibniz-INM / RK

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