12.03.2025

Neuer Katalysator spaltet Wasser besser

Kobaltwolframoxid eignet sich für eine optimierte Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Strom aus erneuerbaren Quellen wird in Elektrolyseuren genutzt, um Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und speicherbaren Wasserstoff zu zerlegen. Um diese Reaktion in Gang zu bringen, sind Katalysatoren unerlässlich. Bislang wurden Edelmetalloxide wie Rutheniumdioxid und Iridiumdioxid verwendet, die jedoch knapp und kostenintensiv sind und sich in saurem und alkalischem Milieu leicht zersetzen. Dandan Gao von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ihr Team haben daher einen alternativen Katalysator entwickelt: Mit Kobalt und Wolfram besteht er aus leicht zugänglichen, kostengünstigen Materialien. „Das Einzigartige ist: Während herkömmliche Katalysatoren ihre Leistung beibehalten – oder sogar etwas davon verlieren, weil sie nicht stabil genug sind –, steigert unser Katalysator seine Leistung mit der Zeit“, sagt Dandan Gao. „Nach der Optimierung ist die Aktivität sogar höher als bei herkömmlichen Katalysatoren.“

Abb.: Dandan Gao im Mainzer Labor mit ihren Kollegen Christean Nickel (l.) und...
Abb.: Dandan Gao im Mainzer Labor mit ihren Kollegen Christean Nickel (l.) und David Leander Troglauer.
Quelle: J. C. Schmidt

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Doch was ist der Grund für diese außergewöhnliche Selbstoptimierung? Um diese Frage zu beantworten, führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl experimentelle als auch theoretische Untersuchungen durch. Sie fanden unter anderem heraus, dass sich die chemische Natur des katalysierenden Kobaltwolframoxids durch die Wasserspaltung verändert: Während Kobalt zunächst vor allem als Co2+ vorlag, wandelte es sich zunehmend in Co3+ um, und auch bei Wolfram verschob sich das Verhältnis von W5+ zu W6+. „Bei der Spaltung von Wasserstoff laufen zwei Reaktionen ab: die Wasserstoffreaktion und die Sauerstoffreaktion. Die Sauerstoffreaktion ist der Engpass für die Gesamtreaktion, weshalb wir motiviert sind, einen fortschrittlichen Katalysator dafür zu entwickeln“, sagt Gao. 

Während die Sauerstoffreaktion zunächst von der aktiven Wolframstelle angetrieben wird, verlagert sich diese mit der Zeit auf die aktive Kobaltstelle – die aktive Oberfläche des Katalysators vergrößert sich durch die Wasserspaltung ebenfalls. Auch bei der Hydrophilie der Oberfläche sind Veränderungen zu beobachten: Sie wird wasserliebender, was natürlich für die elektrochemische Wasserspaltung äußerst hilfreich ist. „Insgesamt können wir deutlich reduzierte Überspannungen und erhöhte Stromdichten feststellen, begleitet von einer erheblichen Steigerung der Reaktionskinetik der Sauerstoffentwicklung“, sagt Gao.

JGU Mainz / JOL

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