05.12.2025 • Laser

TRUMPF will mit Quantencomputern seine Laser verbessern

Das Hochtechnologieunternehmen startet ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT und der FU Berlin.

Die Projektpartner erforschen die Grundlagen der Laserphysik mit Hilfe von Quantenalgorithmen. Das langfristige Ziel ist, mit Quantencomputern künftig den Entwicklungsprozess für neue Laser deutlich zu beschleunigen. „Wenn wir die physikalischen Vorgänge, bei denen Laserlicht erzeugt und verstärkt wird, präziser verstehen, können wir unsere Produkte künftig noch effizienter machen und ihre Leistung steigern“, sagt Daniel Basilewitsch, bei TRUMPF verantwortlich für das Projekt. Im Zentrum steht die Frage, ob Quantencomputer die komplexen quantenmechanischen Prozesse, die in Lasern ablaufen, besser simulieren können als herkömmliche Hochleistungscomputer, die TRUMPF bislang nutzt.

Spiegelaufbau im TRUMPF Reinraum für die Produktion des EUV-Lasersystems.
Spiegelaufbau im TRUMPF Reinraum für die Produktion des EUV-Lasersystems.
Quelle: TRUMPF

Im Fokus der Arbeiten stehen CO2- und Halb­leiter­laser. „Neben ihrer An­wen­dung zur Daten­über­tra­gung, bei der Sen­so­rik in Smart­phones oder zukünf­tig beim auto­nomen Fahren stellen Halb­leiter­laser als Pump­quelle oder in der Direkt­anwen­dung das Rück­grat der meis­ten indus­tri­ellen Laser­anwen­dungen dar. Ent­spre­chend groß kann der Impact durch eine bessere Vorher­sage der Verstärkungs­eigen­schaften mit­hilfe von Quanten­algo­rith­men sein. Ziel ist, mit Quanten­computern die quanten­mecha­nischen Vorgänge in den Halb­leiter­lasern zu berech­nen“, sagt Carlo Holly, Leiter der Ab­tei­lung Data Science und Mess­technik am Fraunhofer-ILT und Inhaber des RWTH-Lehrstuhls für Techno­logie Opti­scher Sys­teme. Bis Quanten­computer in der Indus­trie breit ein­setzbar sind, wird es allerdings noch dauern. Zwar gibt es bereits erste Proto­typen, doch diese sind derzeit noch unge­eignet für komplexe indus­tri­elle Auf­gaben. „Dennoch ist es wichtig, schon heute das Know-how aufzubauen, um Quanten­computer künftig in der Indus­trie einsetzen zu können”, sagt Basilewitsch.

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Das Fraunhofer-ILT ist führend bei der Simulation von Halbleiter­lasern, das Dahlem Center for Complex Quantum Systems der FU Berlin bei der Model­lierung von Molekül­stößen. TRUMPF entwickelt erste Quanten­algorithmen und koordi­niert das Projekt. Das Bundes­minis­terium für Forschung, Techno­logie und Raumfahrt fördert das Projekt innerhalb der Förder­maßnahme „Anwendungs­orientierte Quanten­infor­matik“ mit rund 1,8 Millionen Euro.

Zunächst analysieren die Forscher beste­hende Simulations­ansätze und testen erste Quanten­algorithmen. „Kern des Vorhabens ist die Über­setzung der physika­lischen Model­lierung der im CO2-Laser ablau­fenden erwünschten wie uner­wünschten Energie­transfer­prozesse von klassi­schen auf Quanten-Computer. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse wird dann der Opti­mierung des Laser-Designs dienen“, erläutert Christiane Koch, Profes­sorin an der FU Berlin. “Das Projekt ist ein wichtiger Schritt, um etwa die energie­hungrige Chip­produktion nach­haltiger zu machen, wo unsere CO2-Laser heute zum Einsatz kommen”, sagt Basi­lewitsch. [TRUMPF / dre]

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