27.05.2010

Bye bye Shuttle

US-Raumfähre 'Atlantis' beendet ihre letzte Dienstreise.

US-Raumfähre 'Atlantis' beendet ihre letzte Dienstreise.

Abschied von einem Space Shuttle: Nach einem Vierteljahrhundert im Einsatz und 32 Missionen im All hat die US- Raumfähre «Atlantis» ihre letzte Dienstreise hinter sich gebracht. Pünktlich um 14.48 Uhr MESZ landete der Shuttle am 26. Mai 2010 mit sechs Astronauten an Bord sicher auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Zwölf Tage lang war der Shuttle auf seiner letzten Reise unterwegs, um die internationale Raumstation ISS weiter auszubauen.

Bei der US-Raumfahrtbehörde NASA herrscht Abschiedsstimmung und ein Hauch von Schwermut: «Atlantis» wird jetzt eingemottet und kommt ins Museum.

Zugleich ist das Ende der Shuttle-Ära endgültig eingeläutet. Nur noch zwei Mal vor ihre Pensionierung sollen die altersschwachen Raumfähren ins All. Ende des Jahres ist Schluss mit dem Programm der wiederverwendbaren Orbiter - amerikanische Astronauten, die in den Weltraum wollen, sind für mehrere Jahre auf eine Mitflugelegenheit bei den Russen angewiesen.

Die nächsten Shuttle-Termine stehen bereits fest: Am 16. September 2010 soll «Discovery» nochmals an den Start. Auch hier steht wieder der Ausbau der ISS auf dem Programm. Endgültig Schluss mit dem Zeitalter der Shuttle ist dann Mitte November. Die Ehre der letzten Mission fällt «Endeavour» zu. Auch sie hat eine Großlieferung an der ISS abzugeben. «Atlantis» könnte schlimmstenfalls nochmals als «Troubleshooter» zum Einsatz kommen. Bis zum Ende des Shuttle-Programms steht sie als Ersatzvehikel für Notfälle und Rettungsmissionen bereit.

Nach dem Ende der Shuttle-Ära wird die ISS vorerst nur noch mit russischen «Sojus»-Kapseln zu erreichen sein. Wenn amerikanische oder andere Astronauten zur ISS wollen, müssen sie sich in die kleinen und kreuzunbequemen Kapseln zwängen. Die Kosten der Tickets sind hoch, «Freundschaftspreise» gibt es nicht, heißt es bei der NASA.

Viele NASA-Mitarbeiter trauern den Shuttles nach, wollen möglichst schnell einen Ersatzflieger bauen. Doch daraus wird wohl eher nichts. US-Präsident Barack Obama gilt als Skeptiker der bemannten Raumfahrt und will diese abspecken. Nach Obamas Plänen sollen künftig auch Privatfirmen mit «Space-Taxis» dafür sorgen, dass Mensch und Material zur ISS gelangen. Vom ehrgeizigen «Constellation»-Programm seines Vorgängers George W. Bush bleibt nicht viel übrig. Mondfahrten hat Obama ganz gestrichen, eine Marslandung ist derzeit nicht im Visier.

DPA


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