10.12.2008

Carl Zeiss sieht sich für Krise gerüstet - Gewinn gesteigert

Der Gewinn stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13,2 Prozent auf 54,0 Millionen EUR.



Jena (dpa) - Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec sieht sich für die drohende konjunkturelle Durststrecke gut gerüstet. Der Gewinn stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September 2008) um 13,2 Prozent auf 54,0 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Jena mitteilte. Bei Umsatz und Betriebsergebnis bewegten sich die Zahlen aber nur am unteren Ende der Prognosespanne. Beim Gewinn spielten auch Effekte durch die Unternehmenssteuerreform eine Rolle. «Wir haben uns gut behauptet in schwierigem Umfeld», sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Kaschke. Zeiss Meditec mit knapp 2200 Beschäftigten ist nach eigenen Angaben der Weltmarktführer bei Augendiagnostik-Geräten und OP-Mikroskopen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 erzielte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 5,4 Prozent auf 600,2 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang von 12,7 Prozent in den USA sei durch die gute Entwicklung in Europa und Asien ausgeglichen worden, sagte Kaschke. Es habe sich ausgezahlt, dass Meditec «regional gut ausbalanciert ist». Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 67,8 Millionen Euro unter dem Wert des vorangegangenen Geschäftsjahres mit 70,4 Millionen Euro. «Die Währungsentwicklung ist lange gegen uns gelaufen», sagte Kaschke. Die Aktie verlor an der Frankfurter Börse dennoch 4,9 Prozent und notierte bei 8,19 Euro.

«Wir wollen erneut schneller wachsen als unser Markt», kündigte Kaschke an. Eine Prognose für das im Oktober begonnene neue Geschäftsjahr gab der Vorstandschef des im Technologiewerte-Index TecDAX notierten Unternehmens nicht ab. «Jetzt Prozentzahlen zur Umsatzsteigerung zu nennen, wäre angesichts der angespannten Lage unseriös.» Er verwies auf ausgelastete Produktionskapazitäten. «Wir haben keine Kurzarbeit, sondern Vollbeschäftigung.»

Positive Effekte - trotz der Wirtschaftskrise - erwartet Kaschke durch Konjunkturprogramme, die beispielsweise in Asien auch auf eine bessere Gesundheitsvorsorge abzielten. Etwa 40 Prozent des Umsatzes mache Zeiss Meditec mit Krankenhäusern. Das Thüringer Unternehmen, das über eine Eigenkapitalquote von 70 Prozent verfügt, will sich weiter nach Kaufgelegenheiten zur Ergänzung seines Geschäfts umsehen. «Die Situation dafür ist nicht schlechter geworden», sagte Kaschke.


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