11.04.2012

Chinesisch-deutsches Laserprojekt von Germanischer Lloyd zertifiziert

Das Projekt SINODILAS hatte seinen Fokus auf der Qualifizierung des Laserbeschichtens.

Im Rahmen des deutsch-chinesischen Kooperationsprojektes SINODILAS - Industrial Laser Technology with High Power Diode Lasers wurde am 23. März 2012 das Laserlabor der Jiaotong Universität in Shanghai durch den Germanischen Lloyd für das Laserbeschichten zertifiziert. In den Räumen der Shanghai Jiaotong Universität trafen sich sowohl die Vertreter der neun deutschen und chinesischen Industrie- und Forschungspartner als auch der Generalkonsul sowie der Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie zum feierlichen erfolgreichen Abschluss des zweiten deutsch-chinesischen Kooperationsprojektes.

Der Germanische Lloyd ist ein international tätiges technisches Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1867 gegründete Unternehmen blickt auf eine lange Tradition als Schiffsklassifikationsgesellschaft zurück, hat aber in den vergangenen Jahren insbesondere durch Zukäufe sein Industriegeschäft stark ausgebaut.

Das Projekt SINODILAS wurde von April 2009 bis Ende März 2012 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Im Speziellen lag der Fokus auf der Qualifizierung des Laserbeschichtens. Es handelt sich um Laserverfahren, mit dem ein Werkstoff besonders präzise aufgeschweißt werden kann, wobei der Wärmeeintrag so gering ist, dass damit auch besonders empfindliche, hochwertige Bauteile repariert werden können.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Im Rahmen des Projektes ist die erfolgreiche Qualifizierung sowie die Ermittlung eines geeigneten Prozessfensters für das Beschichten anhand von Kleinproben gelungen. Darüber hinaus erbrachte das Konsortium den Nachweis, dass dieses Parameterfenster durch ein innovatives Regelungsprinzip direkt auf das Anwendungsbeispiel übertragen werden kann. Weiter konnen die Versagensmechanismen zyklisch belasteter, reparaturgeschweißter Kurbelwellensegmente ermittelt werden. Die Systemtechnik wurde erfolgreich am chinesischen Standort in Betrieb genommen. An der Jiaotong Universität ist sie bereits erfolgreich in der Forschung und Lehre im Einsatz.

Die Kooperation mit der Shanghai Jiaotong Universität und ihren Partnern wird auch nach Projektende fortgesetzt: Es sind Folgevorhaben im Bereich Fügetechnik in der Anbahnung. Dem deutschen Projektleiter Frank Vollertsen vom BIAS sind weitere Projekte bewilligt worden: In das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Vorhaben „Vorhersage der Dauerfestigkeit laserstrahlbeschichteter Komponenten" fließen die ermittelten Erkenntnisse. Außerdem wurde dem BIAS aktuell das DFG-Erkenntnistransferprojekt „Dauerfestigkeit von Mittelschnellläuferkurbelwellen nach Rekonditionierung durch Laserstrahlbeschichten“ bewilligt. Dadurch wird die Grundlage erarbeitet, um die industriell höchst interessante Anwendung des Reparaturschweißens zyklisch hoch belasteter Bauteile fassbarer zu machen.

BIAS / PH

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