Das KIT geht an den Start
Fusion von Universität und Helmholtz-Zentrum am 1. Oktober vollendet.
Fusion von Universität und Helmholtz-Zentrum am 1. Oktober vollendet.
Ab dem 1. Oktober 2009 ist es offiziell: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nimmt als neu errichtete eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts seinen Betrieb auf. Die Universität Karlsruhe wird kraft Gesetzes zu diesem Zeitpunkt in die neue Körperschaft überführt. Gleichzeitig gehen Vermögen und Personal des bisherigen Forschungszentrums Karlsruhe in die Obhut des KIT. Vorstand und Aufsichtsrat sind ebenfalls zum 1. Oktober bestellt, der Senat ist gewählt.
„Die Helmholtz-Gemeinschaft hat in den letzten Jahren sehr erfolgreich vielfältige Kooperationsformen mit den Universitäten entwickelt. Mit einer so weitreichenden Kooperation wie dem KIT betreten wir jedoch forschungspolitisches Neuland: Diese Einrichtung steht für eine ganz neue Qualität der Zusammenarbeit von zwei starken Partnern – ein Konzept, das in ganz Deutschland und international Beachtung findet“, so Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorsitzender des Aufsichtsrats des KIT. Unter einem Dach bringe das KIT ausreichend kritische Masse in Forschung, Lehre und Ausbildung in den Natur- und Ingenieurwissenschaften mit, um auch international ganz oben mitzuspielen und Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt anzuziehen. Gleichzeitig können modellhaft innovative Wege auch bezüglich administrativer Rahmenbedingungen beschritten werden.
Der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg sagte: „Heute öffnen wir ein neues Kapitel in der Geschichte der deutschen Wissenschaftspolitik. Bislang forschen und lehren Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen nebeneinander. Aus diesem ‚Nebeneinander‘ haben wir gemeinsam mit dem Bund und auf Initiative der beiden Einrichtungen ein ‚Miteinander‘ gemacht, indem wir Universität und Forschungszentrum zu einer Einheit verschmolzen haben. Diese Einheit ist mehr ist als die Summe ihrer Teile.“
„Mit der neuen Struktur des KIT wollen wir auf internationalem Niveau wissenschaftliche Exzellenz fördern und forschungshemmende Grenzen überwinden“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. „Bund und Land setzen mit dieser rechtlichen Konstruktion konsequent auf das Prinzip der Eigenverantwortung. Das KIT ist damit auch Vorreiter für die Wissenschaftsfreiheit. Wir wollen Voraussetzungen für größere Freiräume schaffen – unter anderem bei Haushalt, Personal, Bau und Beschaffung.“
Mit dem 1. Oktober beginnt auch die Amtszeit der Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats und des Senats. Zu Vorstandsvorsitzenden hat der Wissenschaftsminister im Einvernehmen mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung die Professoren Eberhard Umbach (Forschungszentrum Karlsruhe) und Horst Hippler (Universität Karlsruhe) ernannt. Weitere Vorstandsmitglieder sind die Professoren Detlef Löhe, Peter Fritz und Alexander Kurz. Ein Vorstandmitglied für Personal wird noch hinzu kommen. Dem elfköpfigen Aufsichtsrat gehört Jürgen Mlynek (Helmholtz-Gemeinschaft) als Vorsitzender an. Auch er wurde - wie alle Mitglieder des Aufsichtsrats - vom Wissenschaftsminister ernannt.
Der neue Aufsichtsrat des Karlsruher Instituts für Technologie:
- Staatssekretär Dietrich Birk, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
- Christine Hohmann-Dennhardt, Richterin am Bundesverfassungsgericht
- Andreas Kreimeiyer, Mitglied des Vorstands der BASF
- Susanne Kunschert, Mitglied der Geschäftsleitung der Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern
- Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer, Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Jürgen Mlynek (Vorsitz), Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
- Ferdi Schüth, Max-Planck-Institut für Kohleforschung, Mülheim / Ruhr
- Stefan Quandt, Unternehmer
- Johanna Stachel, Universität Heidelberg
- Jürgen Troe, Leiter Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen
- Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG
Weitere Infos zum Gründungsvorstand des KIT:
- Horst Hippler, Jahrgang 1946, einer von zwei Präsidenten des KIT, war seit November 2002 Rektor der Universität Karlsruhe (TH). Er wurde 1993 von der Universität Göttingen auf eine Professur für Physikalische Chemie berufen und ist außerdem Gründungspräsident des TU9-Zusammenschlusses.
- Eberhard Umbach, Jahrgang 1948, einer von zwei Präsidenten des KIT, war seit Mai 2007 Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. Er wurde damals als Professor für Experimentalphysik von der Universität Würzburg und als Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an das FZK berufen.
- Detlef Löhe, Jahrgang 1949, Vizepräsident für Forschung und Information, war seit Oktober 2007 Prorektor für Forschung an der Universität Karlsruhe (TH). Zuvor war er Dekan der Fakultät Maschinenbau an der Universität Karlsruhe und Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
- Peter Fritz, Jahrgang 1953, Vizepräsident für Forschung und Innovation, war seit Mai 1999 im Vorstand des Forschungszentrums Karlsruhe. Er wechselte damals aus der Geschäftsführung der Preussag Noell GmbH, Würzburg.
- Alexander Kurz, Ass.jur., Jahrgang 1961, Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen sowie kommissarisch für Personal, war seit Dezember 2007 kaufmännischer Geschäftsführer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. Zuvor war er am europäischen Kernforschungszentrum CERN, Genf und als kaufmännischer Geschäftsführer bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt tätig.
Helmholtz- Gemeinschaft/KIT/KP
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KP