Das Zittern der Teilchen
Erstmals einzelne Zusammenstöße von Atomen bei der Diffusion beobachtet.
Obwohl Medien aus einzelnen Teilchen bestehen, wird die Diffusion als kontinuierlicher Prozess wahrgenommen. Effekte eines einzelnen Stoßes zwischen Teilchen wurden bislang nicht beobachtet. Jetzt konnten Forscher der TU Kaiserslautern und der Uni Erlangen-
Abb.: Eine Vakuumzelle, mit der die Forscher ihre Versuche durchführen. (Bild: TU Kaiserslautern)
„Diffusion ist in vielen Bereichen von großer Bedeutung und liegt vielen Transportvorgängen zugrunde, zum Beispiel in lebenden Zellen oder auch in Energiespeichern“, sagt Artur Widera von der TU Kaiserslautern. „Ein Verständnis von Diffusionsvorgängen ist daher in fast allen Bereichen von Lebenswissenschaften über Naturwissenschaft bis zu Technologieentwicklung wichtig.“ Ein einfaches Verständnis von Diffusion gelingt, wenn man die einzelnen Zusammenstöße von Teilchen vernachlässigt. „In diesem Zusammenhang sprechen wir von einem kontinuierlichen Medium, in das etwa ein größeres Teilchen hineindiffundiert. Diese Vereinfachung ist umso besser, je kleiner die Masse der Teilchen im Medium und je größer die Frequenz der Zusammenstöße ist“, sagt Michael Hohmann von der TU Kaiserslautern. Ein Beispiel aus dem Alltag ist Nebel. Er kann als ein solches Medium angesehen werden, obwohl er aus winzigen einzelnen Wassertropfen besteht.
Für ihr Experiment haben die Forscher die Bedingungen, die bei einem kontinuierlichen Medium herrschen, geändert: „Wir haben für die Diffusion statt großer Teilchen, wie etwa Pollen, einzelne Atome verwendet, die fast die gleiche Masse wie Atome des Gases haben. Außerdem haben wir ein sehr kaltes, dünnes Gas verwendet, um die Frequenz der Stöße drastisch herunterzusetzen“, erläutert Hohmann. Erstmals haben Forscher hierbei beobachtet, wie Cäsium-
Bei der theoretischen Beschreibung des Experiments wurde das Team von Eric Lutz von der Uni Erlangen-
TUK / RK