20.09.2018

Dawn-Mission vor dem Abschluss

Sonde zur Erforschung des Asteroiden Vesta und des Zwergplaneten Ceres startete 2007.

Der Asteroiden­mission Dawn wird in den nächsten Wochen der Treibstoff zur Lage­regelung ausgehen. Die Raumsonde wird zwar noch Jahrzehnte um Klein­planet Ceres im Asteroiden­gürtel kreisen, allerdings wird es für die Forscher unmöglich sein, weiterhin Kontakt mit ihr zu halten. Zuvor legt das Wissenschaft­lerteam des deutschen Kamera­systems an Bord noch einmal eine deutlich verbesserte Kartierung des größten Objekts im Asteroiden­gürtel vor.

Abb.: Diese beiden Bilder des Zwergplaneten Ceres wurden vom deutschen Kamerasystem an Bord der NASA-Raumsonde Dawn am 12. Februar 2015 aus etwa 83.000 Kilometern Entfernung aufgenommen. Zwischen den beiden Aufnahmen liegen zehn Stunden. (Bild: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR / IDA)

„Wir haben seit vergan­genem Jahr durch einen ellip­tischen Orbit, der Dawn in der größten Annäherung bis hinunter auf 35 Kilometer an die Ober­fläche heranbringt, Aufnahmen von bis zu drei Metern pro Bildpunkt erreichen können“, sagt Planeten­forscher und Mitglied des Kamera-Teams der ameri­kanischen Dawn-Mission Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR, wo die Bilddaten zum Höhen­modell verarbeitet wurden. „Damit haben wir nahezu zehnfach genauere Bilddaten erhalten, ein fantas­tischer Erfolg vor dem nahen Abschluss der Mission.“

Die bisher höchstauf­gelösten Bilddaten mit 32 Metern pro Bildpunkt stammten aus der Kartierungs­phase in niedrigem Orbit mit einer Flughöhe von 370 Kilo­metern. Seit Juli 2017 befindet sich Dawn nun in der erwei­terten Missions­phase 2 (XM2), in der die Forscher die Raumsonde von einem kreis­förmigen auf einen elliptischen Orbit lenkten. Dieser ermöglicht auf einer Seite der Bahn die extreme Annährung, die dort gerade noch der drei­fachen Flughöhe eines irdischen Passagier­jets entspricht. Möglich wird das durch die fehlende Atmo­sphäre auf Ceres.

Die Nasa-Mission Dawn neigt sich dem Ende zu, nachdem sie mehr als zehn Jahre lang bahn­brechende Erkennt­nisse für die Planeten­forschung gebracht hat und dabei atem­beraubende Bilder und faszi­nierende Ingenieurs­kunst zeigte. Die Mission wurde bereits mehrmals verlängert und übertrifft damit die Erwartungen der Wissenschaftler bei der Erforschung der beiden Planeten­körper Ceres und Vesta, die 45 Prozent der Masse des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter ausmachen. Jetzt geht der Sonde der wichtige Treibstoff Hydrazin aus. Wenn das passiert, wird Dawn höchst­wahrscheinlich zwischen September und Oktober 2018 seine Fähigkeit verlieren, mit der Erde zu kommu­nizieren und in einem stillen Orbit um Ceres ohne Kontakt verweilen.

Die Mission Dawn wird vom Jet Propul­sion Labo­ratory JPL der Nasa am Caltech geleitet. Die University of Cali­fornia in Los Angeles ist für den wissen­schaftlichen Teil der Mission verant­wortlich. Das Kamera­system an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystem­forschung in Göttingen in Zusammen­arbeit mit dem Institut für Planeten­forschung des DLR in Berlin und dem Institut für Daten­technik und Kommunikations­netze in Braun­schweig entwickelt und gebaut.

DLR / JOL

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