Dehnbare Transistoren für die elektronische Haut
Chloroform-Dampf repariert Netzwerke aus organischen Halbleitern.
Flexible elektronische Implantate oder dehnbare Displays könnten bald aus flexiblen Transistorstrukturen aufgebaut werden. Diese Zukunft im Blick entwickelte eine internationale Forschergruppe ein Transistorareal aus organischen Halbleitern, das sich wiederholt auf die doppelte Länge dehnen ließ. Die elektronischen Eigenschaften litten unter dieser Belastung nicht. Doch für Anwendungen in flexiblen Sensoren oder gar für eine multifunktionale elektronische Haut müssten die derzeit noch relativ hohen Schaltspannungen mit einem eleganteren Aufbau verringert werden.
Abb.: Elektronische Haut im Test. (Bild: J. Y. Oh et al. / NPG)
„Unser neues molekulares Design ermöglicht organische Halbleiter, die sowohl einen guten Ladungstransport als auch eine hohe mechanische Stabilität zeigen“, sagt Zhenan Bao von der Stanford University. Zusammen mit ihren Kollegen verknüpfte sie zwei verschiedene organische Halbleiter. DPP, eine spezielle Polythiophen-
Aus diesem Material fertigten die Forscher einzelne Feldeffekttransistoren mit hauchdünnen Elektroden aus Gold und weiteren Schichten aus einem Kompositmaterial aus Kohlenstoffnanoröhrchen und einem Polystyrol-
Bei Überdehnungen litt jedoch die organische Polymerstruktur und einzelne Brüche traten auf, bevorzugt an den ungeordneten über Wasserstoffbrücken verbundenen Polymerketten. Diese Schäden ließen sich jedoch nach einer zehnminütigen Behandlung des Materials in Chloroform-
Die Eignung dieser Transistoren für eine dehnbare, elektronische Haut demonstrierten Bao und Kollegen, indem sie ihre Prototypen eng um eine Hand oder den Unterarm einer Testperson spannten. Bei normalen Körperbewegungen nahmen die Transistorareale keinen Schaden. Doch bevor aus diesen flexiblen organischen Transistoren Sensoren oder gar Displays entwickelt werden können, müssten die allzu hohen Schaltspannungen noch weiter reduziert werden. Nur dann könnte der Strombedarf so weit gesenkt werden, um die Module einige Zeit mit kleinen Akkus betreiben zu können.
Jan Oliver Löfken
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RK