Der kleinste Kraftmesser der Welt
Sensor detektiert Vibrationen im Nanometerbereich.
Kräfte messen ist etwas ganz Alltägliches – jede handelsübliche Küchenwaage macht das. Kompliziert werden Kraftmessungen aber, wenn man auch die Richtung der Kraft messen möchte, wenn hochpräzise gemessen werden muss und wenn der Sensor auch noch auf Mikrometergröße verkleinert werden soll. An der TU Wien ist es jetzt gelungen, all diese Anforderungen zu erfüllen: Ein winziger Sensor-
Abb.: Der neuartige Kraftsensor. (Bild: TU Wien)
„Die meisten Kraft-Sensoren können Kräfte nur in einer Richtung messen“, sagt Alexander Dabsch von der TU Wien. „Für viele Anwendungen reicht das aber nicht aus – zum Beispiel, wenn man in einem Rasterkraftmikroskop eine dünne Spitze Atom für Atom über eine raue Oberfläche gleiten lässt. Dann treten Kräfte in unterschiedliche Richtungen auf, aus denen man wertvolle Information gewinnen kann.“ Der neue Kraft-
„Genau wie eine Gitarrensaite kann auch diese Silizium-Struktur vibrieren“, erklärt Dabsch. „Wir können diese Vibrationen gezielt anregen, indem wir ein äußeres Magnetfeld anlegen und dann Strom durch die Struktur fließen lassen. Dabei entsteht eine Kraft, die Schwingungen auslöst.“ Wenn man eine Gitarre stimmt, ändert man die Spannung der Saite und hört einen anderen Ton. Genau dasselbe Prinzip nutzt der Sensor, um Krafteinwirkungen und Verbiegungen am Rahmen zu messen. Die Schwingungsfrequenzen der Silizium-
Der neuartige Kraft-Sensor wurde bereits zum Patent angemeldet. Die neue Messtechnik bietet vielfältige Anwendungsmethoden. „Da unser Sensor extrem kompakt ist, liegt es nahe, über einen Einsatz in Rasterkraftmikroskopen nachzudenken“, sagt Dabsch. „Aber es gibt natürlich auch noch viele andere Möglichkeiten – von der Überwachung mechanischer Verbiegungen in Bauwerken bis hin zur Präzisions-
TU Wien / RK