15.05.2008

Der Klimawandel verändert die Welt massiv

Der vom Menschen verursachte Klimawandel verändert die Natur massiv und weltweit. Das geht aus drei Studien hervor, die im Fachblatt «Nature» veröffentlicht sind.

- derzeit CO2-Rekord

London (dpa) - Der vom Menschen verursachte Klimawandel verändert die Natur massiv und weltweit. Zugleich ist die Konzentration der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Methan derzeit so hoch wie noch nie seit 800 000 Jahren. Das geht aus drei Studien hervor, die im Fachblatt «Nature» (Bd. 453, S. 353) vom Donnerstag veröffentlicht sind. Der Klimawandel sorgt für eine frühere Schneeschmelze, erwärmt Flüsse, Seen und Meere, lässt Pflanzen früher blühen oder verändert das Verhalten von Tieren.

Dass die vom menschengemachte Erderwärmung Ursache der Veränderungen in biologischen und physikalischen System ist, war von Experten zwar bereits als wahrscheinlich angesehen worden, ist aber in diesem Umfang bisher noch nicht gezeigt worden. Das Team um Cynthia Rosenzweig vom Goddard Institute for Space Studies der NASA (New York/US-Staat New York) hat fast 30 000 Datensätze zwischen 1970 und 2004 ausgewertet. Es erfasste zunächst die in Studien beschriebenen Veränderungen biologischer und physikalischer Systeme, also etwa den Blühzeitpunkt, die Gletscherschmelze oder die Zugvögelrouten. Dann überprüften die Forscher, ob die jeweiligen Veränderungen mit einer Erwärmung des Klimas zu erklären sind.

Ergebnis: 95 Prozent der physikalischen Veränderungen ließen sich durch einen Anstieg der Temperaturen erklären. In biologischen Systemen zeigte sich ein Zusammenhang in 90 Prozent der Fälle. Natürliche Klimaschwankungen könnten die Beobachtungen nicht erklären, berichten die US-Forscher weiter.

Ein europäisches Forscherteam hat unterdessen das derzeit umfassendsten Klimaarchiv der Welt ausgewertet - einen 3270 Meter langen Eisbohrkern der Antarktis. Demnach ist die heutigen CO2- Konzentrationen in der Atmosphäre mehr als 28 Prozent höher als je zuvor in den vergangenen 800 000 Jahren, wie die Universität Bern berichtet. «Methan ist heute um über 124 Prozent höher als je zuvor in den letzten 800 000 Jahren.» Bislang reichte diese Klimareihe nur rund 650 000 Jahre zurück. Das Team um Thomas Stocker habe den engen Zusammenhang zwischen CO2 und der Temperaturentwicklung bestätigt

Weitere Infos:

  • Nature Bd. 453:
    Attributing physical and biological impacts to anthropogenic climate change
    DOI 10.1038/nature06937,
  • Attributing physical and biological impacts to anthropogenic climate change
    High-resolution carbon dioxide concentration record 650,000–800,000 years before present
    DOI 10.1038/nature06949
  • Orbital and millennial-scale features of atmospheric CH4 over the past 800,000 years
    DOI 10.1038/nature06950

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