Der Lockruf der Physik
DPG-Frühjahrstagungen mit mehr als 10000 Teilnehmern beginnen Ende Februar.
Die diesjährigen Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG finden in Bochum, Erlangen, Berlin und Würzburg statt. Über vier Wochen verteilt treffen sich ab Ende Februar insgesamt über 10000 Fachleute zum wissenschaftlichen Austausch. Allein in Berlin erwartet die DPG weit über 6000 Teilnehmer. Die Tagung findet zusammen mit der Condensed Matter Division der European Physical Society EPS statt und ist der größte Physikkongress Europas.
Abb.: Die Frühjahrstagungen sind ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. (Bild: J. Röhl, DPG)
Die Themen der vier Tagungen reichen von den klassischen Feldern der Physik wie der Atom-, Plasma- oder Teilchenphysik, der Physik der Hadronen und Kerne, der kondensierten Materie, der Photonik oder Astronomie bis zur Umweltphysik, Didaktik, Abrüstung oder der Physik sozio-ökonomischer Systeme. Die Frühjahrstagungen sind ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Zugleich sind sie wichtige Plattformen für junge Nachwuchswissenschaftler, auf denen sie ihre Forschungsarbeiten oft zum ersten Mal einem größeren Fachpublikum vorstellen.
Darüber hinaus hat der Nachwuchs dort die Möglichkeit, mit erfahrenen Physikern aus Wissenschaft oder Industrie ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und sich Anregungen für die Berufs- und Karriereplanung einzuholen. Die DPG lädt auch in diesem Jahr wieder Lehrer ein, kostenfrei einen Tag ihrer Wahl an einer der Tagungen teilzunehmen. Dazu reicht die Vorlage einer Bestätigung der Schule.
Zusammen mit der Frühjahrstagung findet in Erlangen die mittlerweile 82. Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft statt. Auf dem Festakt am Mittwoch, den 7. März 2018, verleiht die DPG traditionsgemäß zahlreiche Preise, darunter ihre beiden höchsten Auszeichnungen:
Die Max-Planck-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik geht an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. J. Ignacio Cirac vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und der Technischen Universität München für seine grundlegenden Beiträge zur Quanteninformation und Quantenoptik. Hierzu gehören insbesondere seine Vorschläge zu Quantencomputern, zu Quantensimulatoren oder zur Quantenkommunikation.
Die Stern-Gerlach-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik erhält Prof. Dr. Karsten Danzmann vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und der Leibniz Universität Hannover für seine entscheidenden Beiträge zur Entwicklung von Gravitationswellendetektoren. Seine bahnbrechenden Arbeiten haben den direkten Nachweis von Gravitationswellen ermöglicht und damit eine neue Ära astrophysikalischer Forschung eingeleitet.
Ferner erhält Prof. Dr. Gerd Leuchs vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den deutsch-amerikanischen Herbert-Walther-Preis für seine grundlegenden Arbeiten zur Quantenoptik verliehen. Seine Arbeiten reichen von der klassischen Optik bis zur sicheren Quantenkommunikation und der experimentellen Verarbeitung von Quanteninformation.
DPG / JOL