Deutsch-britische Kooperation in der Hochleistungs-Photonik
Das Berliner Ferdinand-Braun-Institut und die University of Glasgow intensivieren ihre Zusammenarbeit.
Die Grenzen von Hochleistungsdiodenlasern noch weiter ausreizen – das ist nur eines der ehrgeizigen Ziele der Kooperation zwischen dem Berliner Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) und der University of Glasgow. Aus der im Jahr 2020 begonnenen Partnerschaft hat sich seither eine robuste und dynamische Zusammenarbeit entwickelt, die bereits einige relevante Ergebnisse bei der Optimierung von Lasern hervorgebracht hat. Neben hochkarätigen Veröffentlichungen haben die Partner ein neues britisches Projekt (UK Research and Innovation Impact Acceleration) im Bereich Mobilität gestartet, das auf die Entwicklung einer Testumgebung und einer Roadmap für optische drahtlose Energieübertragungs-Technologien abzielt.
Nun soll die Zusammenarbeit noch intensiver werden, indem beide Organisationen ihre komplementären Fähigkeiten, ihr Fachwissen und ihre Spitzentechnologien optimal nutzen. Gemeinsam wollen sie neu entstehende photonische Ultra-Hochleistungsanwendungen, wie drahtlose Energieübertragungssysteme, voranbringen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen Studien zur Physik und Materialwissenschaft von Halbleitermaterialien und -bauelementen sowie deren Einsatz, um innovative und leistungsstarke photonische Bauelemente zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund übernimmt Paul Crump, Leiter des High-Power Diode Lasers Lab am FBH, ab August eine Gastprofessur für Photonik an der University of Glasgow. Er wird eng mit der Gruppe von Stephen Sweeney von der James Watt School of Engineering an der University of Glasgow kooperieren, um die Partnerschaft zwischen zwei der international führenden Institute im Bereich der Photonik weiter auszubauen. Im Rahmen der Gastprofessur sollen gemeinsame Forschungsinitiativen gestartet und Förderanträge auf den Weg gebracht werden. Auch neue Möglichkeiten für den Austausch von Forschenden zwischen Glasgow und Berlin werden dabei auslotet. Gemeinsam mit Stephen Sweeney plant Paul Crump, Kontakte zwischen britischen und deutschen Forschenden sowie der Industrie herzustellen, um die Photonik- und Halbleiter-Communities beider Länder enger zu vernetzen.
Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Studierende in Großbritannien und in Deutschland sollen durch die Gastprofessur gleichermaßen gefördert werden. Hierfür werden bilaterale Austauschprogramme zwischen dem FBH in Berlin und der University of Glasgow geschaffen. Paul Crump wird außerdem Masterstudierende, Promovierende sowie Berufseinsteiger betreuen und so zur Nachwuchsförderung beitragen. In seinen Gastvorlesungen an der University of Glasgow wird er die Bedeutung von Halbleitern und Photonik als Schlüsseltechnologien besonders hervorheben.
FBH / JOL