Deutsche Physik-Nobelpreisträger seit 1901
Seit der Vergabe der Physik-Nobelpreise im Jahr 1901 haben 23 deutsche Physiker diese Auszeichnung erhalten. Peter Grünberg ist der 24ste.
Hamburg (dpa) - Seit der Vergabe der Physik-Nobelpreise im Jahr 1901 haben 24 deutsche oder deutschstämmige Physiker diese Auszeichnung erhalten, darunter Wilhelm Röntgen (1901), Ferdinand Braun (1909) und Albert Einstein (1921). Röntgen war der erste Physik-Nobelpreisträger überhaupt. Als 25. Deutscher wurde am Dienstag der Forscher Peter Grünberg - zusammen mit dem Franzosen Albert Fert - ausgezeichnet. Nachfolgend die bisherigen deutschen Physik-Nobelpreisträger:
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2005: Der Münchner Forscher Theodor Hänsch erhält zusammen mit seinen US-Kollegen Roy Glauber und John Hall den Physik-Nobelpreis für grundlegende Beiträge zum Verständnis der Natur des Lichts.
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2001: Wolfgang Ketterle wird mit den US-Forschern Eric Cornell und Carl Wieman für die Erschaffung eines in unmittelbarer Nähe des Temperaturnullpunktes erzeugten neuen Aggregatszustandes der Materie (Bose-Einstein-Kondensat) ausgezeichnet.
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2000: Herbert Kroemer zusammen mit dem Russen Zhores Alferov und dem Amerikaner Jack Kilby für bahnbrechende Arbeiten der modernen Informationstechnik. Ohne diese elektronischen Bauteile und Mikrochips gäbe es weder Computer noch Handys oder CD-Spieler.
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1998: Horst L. Störmer mit den US-Amerikanern Robert B. Laughlin und Daniel C. Tsui für Arbeiten über das Verhalten von Elektronen im kalten Magnetfeld.
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1989: Wolfgang Paul für Arbeiten in der Ionenkäfigtechnik. Seine Erkenntnisse sind für die atomare Zeitmessung von größter Bedeutung und führen zur Konstruktion der Caesium-Atomuhr.
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1987: Johannes Georg Bednorz entdeckte zusammen mit dem Schweizer Karl Alexander Müller ein neues supraleitendes Material.
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1986: Ernst Ruska entwickelte und konstruierte das Elektronenmikroskop. Gerd Binnig konstruierte zusammen mit dem ebenfalls ausgezeichneten Schweizer Heinrich Rohrer das Rasterelektronenmikroskop.
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1985: Klaus von Klitzing für die Entdeckung des Quanten-Hall- Effekts.
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1963: Hans D. Jensen für die Entwicklung eines Atomkern-Modells. Mit ihm werden die US-Forscherin Irene Goeppert-Mayer und der ungarisch-amerikanische Wissenschaftler Eugene P. Wigner (USA) geehrt.
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1961: Rudolf Mössbauer für Forschungen über die Resonanzabsorption der Gammastrahlung. Der «Mössbauer-Effekt» ermöglicht feinste Energiedifferenz- und Frequenzmessungen.
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1954: Walther Bothe für seine Koinzidenzmethode, mit der längere Bahnen atomarer Teilchen ermittelt werden können. Auf die Arbeit Bothes geht die Konstruktion des ersten deutschen Teilchenbeschleunigers (1944) zurück.
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1932: Werner Heisenberg für die Begründung der Quantenmechanik.
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1925: James Franck und Gustav Hertz für die Entdeckung jener Gesetze, die beim Zusammenstoß eines Elektrons mit einem Atom herrschen.
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1921: Albert Einstein für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts, das die Plancksche Quantentheorie abrundete und zur Grundlage der quantitativen Photochemie wurde. Weltruhm erlangte er allerdings mit seiner Relativitätstheorie.
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1919: Johannes Stark für den Nachweis des Doppler-Effekts bei Kanalstrahlen und die von ihm entdeckte Zerlegung der Spektrallinien im elektrischen Feld.
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1918: Max Planck für die Entwicklung seiner Quantentheorie. Physiker wie Einstein und Heisenberg bauten darauf auf.
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1914: Max von Laue für die von ihm entdeckte Beugung von Röntgenstrahlen beim Passieren von Kristallen.
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1911: Wilhelm Wien für Arbeiten über die Gesetze der Wärmestrahlung.
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1909: Ferdinand Braun für Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie. Braun erfand später die Braun'sche Röhre, die Voraussetzung für das Fernsehen wurde.
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1905: Philipp von Lenard für seine Arbeiten über die Kathodenstrahlen, die eine Grundlage für die Funktechnik waren.
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1901: Wilhelm Röntgen für die Entdeckung der von ihm «X- Strahlen» genannten Röntgenstrahlen.