09.09.2008

Deutschland fällt bei Spitzenausbildung international weiter zurück

Deutschland verliert bei der Ausbildung von hoch qualifizierten Nachwuchskräften international weiter an Boden. Dies zeigt der OECD-Bildungsbericht 2008.

Deutschland fällt bei Spitzenausbildung international weiter zurück

Berlin (dpa) - Deutschland verliert bei der Ausbildung von hoch qualifizierten Nachwuchskräften international weiter an Boden. Dies zeigt der am Dienstag veröffentlichte Bildungsbericht 2008 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der die Entwicklung der Bildungssysteme in den 30 wichtigsten Industrienationen der Welt miteinander vergleicht.

Zwar ist in Deutschland zwischen 2000 und 2006 der Anteil der erfolgreichen Hochschulabsolventen pro Altersjahrgang von 18 auf 21 Prozent gestiegen. Weltweit kletterte jedoch dieser Anteil im gleichen Zeitraum von 28 auf 37 Prozent. Mit der eigenen Ausbildungsleistung könne Deutschland seinen Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften in Zukunft kaum decken, heißt es in dem Bericht der Wirtschaftsorganisation.

Angesichts der gesunkenen Studienneigung bei jungen Menschen in Deutschland sei zu befürchten, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren noch verschärfen werde. Während im Schnitt der Industriestaaten inzwischen 56 Prozent eines Jahrganges ein Studium beginnen, stagniert diese Quote in Deutschland bei 37 Prozent. Um mehr junge Menschen aus einkommensschwächeren Elternhäusern für ein Studium zu gewinnen, plädiert die OECD für ein Stipendiensystem. Dies sei wirksamer, als die Finanzierung von Studiengebühren über Kredite.

Hintergrund - Bildungsbericht
Der Bericht «Bildung auf einen Blick 2008» der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht die aktuellen Veränderungen in den Bildungssystemen der 30 wichtigsten Industrienationen.

  • JUNG-AKADEMIKER: Der Anteil junger Menschen mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss am Altersjahrgang stieg in Deutschland zwischen 2000 und 2006 von 18 auf 21 Prozent. Im Schnitt der OECD- Staaten fiel der Zuwachs jedoch deutlich größer aus. Die Quote wuchs im gleichen Zeitraum von 28 auf 37 Prozent.
  • STUDIENANFÄNGER: Während 2006 im OECD-Schnitt 56 Prozent eines Altersjahrganges ein Studium aufnahmen, waren dies in Deutschland 35 Prozent.
  • TECHNIKER: Auf 100 000 junge Erwerbstätige im Alter zwischen 25 und 34 kommen in den OECD-Staaten im Schnitt 1649 Hochqualifizierte mit naturwissenschaftlich-technischem Studienabschluss. In Deutschland sind dies hingegen nur 1423.
  • BILDUNGSAUSGABEN: Der Anteil der Bildungsausgaben am Brutto- Inlandsprodukt (BIP) lag 2005 in Deutschland bei 5,1 Prozent - im OECD-Schnitt bei 6,1 Prozent. Deutschland gibt deutlich weniger für seine Grundschüler aus, mehr aber für ältere Schüler. Für die Hochschulen stiegen in Deutschland die Ausgaben zwischen 2000 und 2005 um 6 Prozent. Allerdings konnte der Zuwachs mit den gewachsenen Studentenzahlen und höheren Preisen nicht mithalten - so dass die Ausgaben pro Student im gleichen Zeitraum um zwei Prozent sanken.

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