15.02.2010

DFG richtet zehn weitere Forschergruppen ein

Erstmals konnten auch drei japanisch-deutsche Forschergruppen bewilligt werden.

Erstmals konnten auch drei japanisch-deutsche Forschergruppen bewilligt werden.

Mit zehn weiteren Forschergruppen intensiviert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die interdisziplinäre und ortsübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu besonderen Fragestellungen und die Etablierung neuer Arbeitsrichtungen. Die Einrichtungen wurden jetzt vom DFG-Senat beschlossen. Sie erhalten in ihrer ersten Förderperiode von drei Jahren insgesamt rund 22,2 Millionen Euro. Damit fördert die DFG nun 209 Forschergruppen, die zumeist auf eine mittelfristige Kooperation von sechs Jahren angelegt sind.

Besondere Bedeutung haben die nun beschlossenen Einrichtungen für die japanisch-deutschen Forschungskooperationen. Aufgrund eines Abkommens zwischen der DFG und ihrer japanischen Partnerorganisation JST (Japan Science and Technology Agency) konnten erstmals Forschergruppen aus beiden Staaten bewilligt werden. Nach Abschluss des Abkommens waren dazu im vergangenen Jahr zunächst 19 Konzepte für Kooperationen eingereicht worden, aus denen eine bi-nationale Gutachtergruppe vier in die engere Wahl nahm. Von diesen wurden nun drei bewilligt, mit denen die Zusammenarbeit zwischen japanischen und deutschen Wissenschaftlern weitere Impulse erhalten soll. Die Mittel für die japanischen Teilprojekte stellt dabei die JST zur Verfügung.

Zu den bewilligten Forschergruppen gehören:

Die drei ersten japanisch-deutschen Forschergruppen befassen sich allesamt mit Fragestellungen aus der Physik, Chemie und den Ingenieurwissenschaften. So arbeiten in der Forschergruppe „ASPIMATT: Advanced Spintronic Materials and Transport Phenomena“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mainz, Kaiserslautern und dem japanischen Sendai an neuen Werkstoffen für die Spintronik, die den Eigendrehimpuls der Elektronen zur Darstellung und Verarbeitung von Informationen nutzen und damit einen vielversprechenden Ansatz für eine hochleistungsfähige Datenspeicherung darstellen. Sprecher der Forschergruppe sind Claudia Felser, Universität Mainz, und Yasuo Ando, Sendai.

Um Diamanten und die bislang wenig erforschten Quanteneigenschaften in ihren optischen Zentren geht es in der Forschergruppe „Quantum Computing in Isotopically Engineered Diamond“ (Sprecher: Fedor Jelezko, Universität Stuttgart, und Junichi Isoya, Tsukuba), mit der Arbeitsgruppen in Stuttgart, Dortmund, Garching, Tsukuba und Ibaraki die Herstellung von Speicherelementen für Quanteninformation vorantreiben wollen. Dies ist ebenso ein Schritt zur Realisierung von Quantencomputern wie die elektrische Kontrolle geometrisch geschützter Quantenzustände, die robust gegen externe Störeinflüsse sind, zu der Wissenschaftler aus Würzburg, Regensburg, Tokyo und Sendai in der Forschergruppe „Topological Electronics“ (Sprecher: Laurens W. Molenkamp, Universität Würzburg, und Seigo Tarucha, Tokyo) Beiträge liefern wollen.

Im Bereich der Nanowissenschaften will die Forschergruppe „Controlling the Electronic Structure of Semiconductor Nanoparticles by Doping and Hybrid Formation“ (Sprecher: Thomas Möller, Technische Universität Berlin) die elektronischen und optischen Eigenschaften kleiner Moleküle aus Kohlenstoff und Silizium gezielt modifizieren – ein Beitrag, um die Charakteristika von Nanostrukturen weiter aufzuklären.

Eine Kurzbeschreibung der weiteren Forschergruppen finden Sie hier.

DFG/KP

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