20.01.2016

Die beste Dose fürs Weltall

Schüler sollen beim Wettbewerb CanSat funktionstüchtige Minisatelliten bauen – Finale im September in Bremen.

Gerade einmal so groß wie eine Getränkedose, voll funktionsfähig und mit einer „Raumfahrt-Mission“ bis in eine Höhe von 1000 Metern unterwegs – so sollen die Satelliten sein, die von Schülern ab 14 Jahre (Sekundarstufe II) beim dritten deutschen CanSat-Wett­bewerb vorgeschlagen werden können. Bis zum 12. Februar 2016 können Schulteams ihre Vorschläge einreichen. „Wir achten auf wissenschaftlichen Anspruch, auf die Technik, aber auch auf Teamarbeit, Lern­fort­schritt und auch Öffentlichkeits­arbeit“, erläutert Dirk Stiefs, Leiter des DLR_School_Lab Bremen und Mitglied in der sechsköpfigen CanSat-Jury. Von den eingereichten Vorschlägen wählt die Jury zehn Teams aus, die dann Ende September 2016 mit ihren Dosen-Satelliten gegeneinander antreten.

Abb.: Aus einem Bausatz basteln Schülerteams einen Forschungssatelliten, der unter anderem Druck und Temperatur messen kann. (Bild: DLR)

Ziel des deutschlandweiten Wettbewerbs ist es, Schüler mit den technischen Herausforderungen einer Raumfahrtmission vertraut zu machen. Die Vorbereitungen für den Satellitenstart finden dabei außerhalb des Schulunterrichts statt – die Schüler durchlaufen das vollständige Projekt praxisnah. Als Grundstock erhalten die ausgewählten Teams einen Bausatz für einen Satelliten. „Und ab da müssen sie ihre Forschungs­satelliten im Kleinformat konstruieren und die Bauteile integrieren“, sagt Stiefs. „Dazu gehört auch, ein Fallschirm-System für die Bergung der Nutzlast zu entwickeln.“ Ausgetragen wird das Wettbewerbsfinale dann vom 26. bis zum 30. September 2016 in Bremen. Wer sich mit Ideenreichtum und Teamarbeit gegen seine Konkurrenten durchsetzt, tritt anschließend in dem von der europäischen Weltraum­organisation ESA durchgeführten europäischen Wettbewerb an.

Die Anforderungen an die Teilnehmer sind nicht gering: Ihre Satelliten müssen nicht nur Druck und Temperatur messen, sondern auch ein weiteres Missionsziel verfolgen und nach dem Flug möglichst am Fallschirm heil zur Erde zurückkehren. Im vergangenen Jahr bewarben sich fast zwanzig Teams um die Teilnahme am deutschen CanSat-Wettbewerb. „Das Siegerteam von der Erz­bischöflichen Ursulinen­schule, einem Mädchen­gymnasium in Köln, hatte sich eine Mission zu einem anderen Planeten auf die Fahnen geschrieben“, sagt Stiefs. „Um Hinweise auf günstige Lebens­bedingungen auf diesem Planeten zu untersuchen, haben die Schüler mit ihrem Dosen-Satelliten die Existenz von Wasser in der Luft gemessen.“ Sie dürfen dieses Jahr als deutsche Meister bei dem europäischen CanSat-Wettbewerb antreten. Im letzten Jahr wurden die deutschen Meister übrigens auf Anhieb Vize-Europameister. Weitere Beispiele für Satelliten-Missionen sind die Messung der Staub­konzentration in der Luft oder auch 3D-Aufnahmen vom überflogenen Gebiet. Als Unterstützung für den Satelliten-Bau erhalten die Betreuer der Schülerteams einen Lehrer-Workshop im DLR_School_Lab Bremen.

Eine Vielzahl von Förderern und Paten unterstützen sowohl den Wettbewerb wie auch die teilnehmenden Teams. Die Bewerbungen können bis zum 12. Februar 2016 auf der Homepage des CanSat-Wettbewerbs eingereicht werden. Die Verkündung der zehn ausgewählten Finalisten, die im dritten deutschen CanSat-Wettbewerb gegeneinander antreten, erfolgt am 29. Februar 2016. Der Start der Mini-Forschungssatelliten ist für den 28. September 2016 geplant.

DLR / DE

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