Die Mischung macht’s
Clevere Materialwahl ermöglicht Entwicklung schnellladefähiger Festkörperbatterien.
Festkörperbatterien enthalten keine flüssigen Teile, die auslaufen oder in Brand geraten könnten. Aus diesem Grund sind sie unempfindlich gegenüber Hitze und gelten als deutlich sicherer, zuverlässiger und langlebiger als herkömmliche Lithium-
Abb.: Der feste Elektrolyt dient als stabiles Trägermaterial für die Elektroden, die derzeit beidseitig per Siebdruck-
Die geringe Stromstärke gilt als einer der Knackpunkte bei der Entwicklung von Festkörperbatterien. Sie führt dazu, dass die Batterien relativ viel Zeit zum Laden benötigen. Etwa zehn bis zwölf Stunden dauert es üblicherweise, bis eine Festkörperbatterie wieder voll ist. Der neue Zelltyp braucht dagegen weniger als eine Stunde, bis er wieder aufgeladen ist.
„Mit den bisher beschriebenen Konzepten waren nur sehr geringe Lade- und Entladeströme möglich, die sich auf Probleme an den internen Festkörper-
„Um dennoch einen möglichst großen Stromfluss über die Schichtgrenzen hinweg zu ermöglichen, haben wir alle Komponenten aus sehr ähnlichen Materialien aufgebaut. Anode, Kathode und Elektrolyt wurden alle aus verschiedenen Phosphatverbindungen gefertigt“, erklärt Tempel. Dadurch lassen sich hohe Laderaten erzielen.
Als stabiles Trägermaterial dient der feste Elektrolyt, auf den die Phosphat-
„In ersten Tests erwies sich die neue Batteriezelle über fünfhundert Lade- und Entladezyklen recht stabil und verfügte danach immer noch über 84 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität", berichtet Shicheng Yu vom FZ Jülich. „Hier besteht allerdings noch Verbesserungspotenzial. Theoretisch sollte sogar ein Verlust von unter einem Prozent machbar sein."
Festkörperbatterien werden aktuell mit Hochdruck als Energiespeicher für Elektromobile der übernächsten Generation entwickelt. Die Forscher am FZ Jülich glauben aber, dass Festkörperbatterien sich darüber hinaus auch in weiteren Anwendungsfeldern durchsetzen werden, bei denen es auf langlebige Betriebsdauern und sicheren Betrieb ankommt, wie etwa in der Medizintechnik oder bei integrierten Bauteilen im Smart-
FZJ / RK