Domänen im Blitzlicht
Magnetische Domänenstruktur dank hoher Harmonischer hochaufgelöst im Labor dargestellt.
Ultrakurze Laserblitze ermöglichen heutzutage die Beobachtung von extrem schnellen Bewegungsabläufen auf mikroskopisch kleinen Längenskalen. Forschern der Universität Göttingen ist es in Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg und dem Technion in Israel nun gelungen, kleinste magnetische Domänenstrukturen mit extrem-
Abb.: Mittels Beugungsmuster algorithmisch rekonstruiertes Bild der magnetischen Domänenstruktur der Probe (Bild: U. Göttingen)
Untersuchungen von magnetischen Ordnungen in Festkörpern auf der Nanoskala spielen unter anderem bei der Entwicklung neuer Datenspeicher in der Informationstechnologie eine große Rolle. Dabei ist vor allem die Erforschung dynamischer Prozesse wichtig, um die Änderung von Ordnungszuständen, wie etwa bei Schaltvorgängen, beschreiben und steuern zu können. Eine neuartige Methode zur mikroskopischen Bildgebung solcher Phänomene basiert auf der Verwendung zirkular polarisierten Lichts, das empfindlich für die Magnetisierung von Materialien ist und sich deshalb für die Mikroskopie magnetischer Strukturen verwenden lässt. Um eine hinreichende Auflösung im relevanten Größenbereich der magnetischen Strukturen zu erreichen, sind Lichtwellenlängen im Bereich von unter zehn Nanometern notwendig. Bis vor Kurzem war jedoch zirkular polarisiertes Licht dieser Wellenlängen großen Teilchenbeschleunigern wie Synchrotronen und Freien-
Das Forscherteam unter der Leitung von Claus Ropers konnte nun erstmalig hochauflösende Abbildungen magnetischer Strukturen mit einer Lichtquelle im Labormaßstab realisieren. Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg war die Verwendung von zirkular polarisierter hoher Harmonischer, für deren Erzeugung eine erst kürzlich am Technion in Israel entwickelte Methode zum Einsatz kam. „Die Verwendung von Licht zur Abbildung ist sehr grundlegend und vielseitig,“ erklärt Ofer Kfir, einer der Autoren der Studie. „Mithilfe des sogenannten Polarisationskontrasts, der in der Lichtmikroskopie bereits seit langem eine wichtige Messgröße ist, können wir nun unter Verwendung der kürzeren Wellenlängen magnetische Phänomen mit sehr hoher Auflösung im Nanometerbereich untersuchen.“
Allerdings ähnelt die Suche nach dem magnetischen Kontrast der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, da das magnetische Signal deutlich kleiner als das nicht-
„Das Konzept der Signalverstärkung durch zusätzliche Referenz-
GAU / DE