19.01.2018

Durchblick bis ins kleinste Detail

Neue medizinische Anwendungen der optischen Kohärenz­tomo­graphie.

Das nichtinvasive bildgebende Verfahren der optischen Kohärenz­tomo­graphie, kurz OCT, eignet sich hervor­ragend dazu, den Aufbau und die Struktur orga­nischer Gewebe zu unter­suchen. In der Augen­heil­kunde gilt die OCT bereits als Gold­standard, im klinischen All­tag vieler anderer medi­zi­nischer Diszi­plinen fehlt aller­dings noch das Know-Yhow zur Anwen­dung. Das Fraun­hofer-Institut für Produk­tions­techno­logie hat sich gemein­sam mit Partnern jetzt das Ziel gesetzt, weitere medi­zi­nische Anwen­dungs­gebiete der OCT zu erschließen.

Abb.: Das Logo des For­schungs­pro­jekts OCTmapp. (Bild: Fh.-IPT)

Die OCT erreicht Eindringtiefen im Gewebe von mehreren Milli­metern bei einem Auf­lösungs­ver­mögen bis in den Mikro­meter­bereich. Aktu­elle OCT-Bild­gebungs­systeme basieren auf faser­optischen Konzepten und lassen sich damit leicht mini­aturi­sieren. Ob sich die OCT für eine bestimmte Anwen­dung eignet, hängt von der Licht­durch­lässig­keit des jewei­ligen Gewebes ab. Für jede Anwen­dung muss das System­design indi­vi­duell ange­passt und die Techno­logie neu aus­ge­legt werden. Das auf kurz­kohä­renter Inter­fero­metrie mit infra­rotem Licht basie­rende Ver­fahren bietet nicht nur eine hohe Quali­tät der Dar­stel­lung, sondern bewahrt den Patienten auch vor Strah­lungs­belas­tungen und liefert sofor­tige Unter­suchungs­ergeb­nisse.

In den kommenden Jahren könnte der Markt für OCT-Systeme daher vor allem in der mini­mal­inva­siven Chirurgie und bei nicht­inva­siven Anwen­dungen wachsen. Zur­zeit werden meist einzelne OCT-Kompo­nenten anwen­dungs­una­hängig ent­wickelt und opti­miert. Das Fraun­hofer-IPT hat sich zum Ziel gesetzt, die Techno­logie anwen­dungs­spezi­fisch für neue medi­zi­nische Einsatz­mög­lich­keiten weiter zu ent­wickeln.

Ziel des Forschungsprojekts „Optical Coherence Tomo­graphy for New Medi­cal Appli­ca­tions“, kurz OCTmapp, ist es, gemein­sam mit dem Insti­tute for Advanced Bio­medical Engi­nee­ring and Science der Tokyo Women’s Medical Univer­sity ein inter­natio­nales Netz­werk und eine Forschungs­struktur zum Thema OCT für neue medi­zi­nische Anwen­dungen in Japan auf­zu­bauen. Während der fünf­jährigen Projekt­lauf­zeit ermit­teln die Partner aus Deutsch­land und Japan gemein­sam Maß­nahmen, um eine sich finan­ziell selbst­tra­gende deutsch-japa­nische Forschungs­ein­rich­tung hervor­zu­bringen. Dafür werden in der ersten Projekt­phase ein gemein­samer Ent­wick­lungs­plan und Forschungs­trate­gien er­arbeitet und vor­berei­tende Maß­nahmen zur Strategie­umsetzung ein­ge­leitet – wie ein OCT-Innovation-Lab, in dem sich klinische Vor­studien durch­führen lassen. Ab dem dritten Projekt­jahr, der zweiten Phase, wird die Forschungs­präsenz insti­tutio­nali­siert, die ent­wickelte Forschungs­strategie, der Techno­logie­transfer und schutz­recht­liche Ver­wertung von Neu­ent­wick­lungen umge­setzt. Während des letzten Projekt­jahrs soll die neue Forschungs­ein­rich­tung dann in den Regel­betrieb über­führt werden. Das Projekt OCTmapp wird vom Bundes­minis­terium für Bildung und Forschung gefördert.

Fh.-IPT / RK

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