Ein digitales Kraftwerksmodell
Betriebsführungsstrategien für einzigartiges Hybridsystem aus Großbatterie und Power-to-Heat-Anlage im Simulationsmodell.
Um die Energiewende erfolgreich gestalten zu können, müssen Energieflüsse sektorenübergreifend betrachtet werden. Das verleiht dem Gesamtsystem mehr Flexibilität, um zeitliche Schwankungen im Energieangebot zwischen Stromnetz, Mobilitätssektor und Wärmebedarf bei gleichzeitiger Stabilisierung des Stromnetzes effizient ausgleichen zu können. Vor diesem Hintergrund erstellt das Institut für vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt derzeit im Rahmen des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekts „Hybridregelkraftwerk 2.0“, kurz HyReK, eine digitale Nachbildung eines realen Kraftwerks, das im Bremer Stadtteil Hastedt Primärregelleistung anbietet und dabei die Schnittstelle zwischen Stromnetz und Wärmeversorgung besonders effizient nutzt.
Das innovative Kraftwerkskonzept kombiniert eine Großbatterie mit einem Wärmespeicher und einem Elektrokessel. Ist die Batterie voll, wird überschüssige Energie, zum Beispiel bei einer frischen Brise in den Offshore-
Nachdem die neue Kraftwerkstechnologie im Juli 2019 den Betrieb aufgenommen hat, entwickelt das Institut für vernetzte Energiesysteme aktuell ein Simulationsmodell auf Basis der Realdaten aus der Anlage. Damit soll experimentell im Hochleistungsrechner die Netzdienlichkeit analysiert, also geprüft werden, wie sich das Kraftwerk im Detail positiv am Stromnetz verhält. Der Gesamtverbrauch aus dem Hastedter Versorgungsgebiet wird anhand von realen Lastprofilen berücksichtigt. Auch werden in der Simulation realtechnische Geräte wie zum Beispiel der Wechselrichter, der die Schnittstelle zwischen Batterie und Stromnetz darstellt, mit Unterstützung des Projektpartners und Herstellers AEG Power Solutions abgebildet.
„Auf dieser Basis wollen wir die Technik so weiterentwickeln, dass die Aktivitäten einzelner Kraftwerkskomponenten nicht separat betrachtet, sondern auf das Gesamtsystemverhalten ausgerichtet werden“, erklärt Diekmann. „Dadurch lassen sich Effizienz und Lebensdauer des Systems und der Einzelkomponenten optimieren, woraus sich ein wirtschaftlich tragfähiges Betreiberkonzept ableiten lässt.“ Wie aussagefähig die Simulation tatsächlich ist, wird im weiteren Projektverlauf der Schritt in die simulierte Praxis zeigen: Dann werden die Simulationsdaten gemeinsam mit dem Kraftwerksbetreiber, der Bremer swb AG, im Reallabor in die Kraftwerkstechnik implementiert. „Dabei werden wir verschiedene Betriebsarten validieren, zum Beispiel, wie genau die elektrische Energie schonend in die Batterie ein- und ausgespeichert wird“, so Diekmann.
Ergänzend zum Fokus auf das Bremer Hybridregelkraftwerk richtet sich der Blick der Wissenschaftler auch auf das „große Ganze“, wie Diekmann betont: „Mit dem Simulationsmodell können wir bereits heute Energieszenarien simulieren, die wir für die Zukunft vermuten. Das ermöglicht uns die Identifizierung möglicher weiterer Flexibilitätsoptionen rund um das Hybridkonzept. So wollen wir – neben der Primärregelleistung – als weitere Systemdienstleistung mit Hilfe der Power-
Bereits jetzt lassen die Untersuchungen erkennen, dass die Hybrid-
DLR / RK
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