Ein Simulator für das Hubbard-Modell
Mit ultrakalten Atomen in einem Lichtgitter auf der Suche nach neuer Physik.
Hochtemperatursupraleiter und andere Systeme mit stark wechselwirkenden fermionischen Quantenteilchen werfen weiterhin viele Fragen auf, da man ihr Verhalten oft weder analytisch noch mittels Computersimulation wirklich zufriedenstellend erklären kann. Ein Quantensimulator mit ultrakalten Fermi-
Abb.: Das Hubbard-Modell hat ein reiches Phasendiagramm (oben), aufgespannt durch „Temperatur“ und „Doping“, wobei die mittlere Teilchendichte längs der x-Achse abnimmt. Unten: Ein Mikroskop macht die Besetzung der Gitterplätze mit Atomen und deren Spinrichtung sichtbar. In einem Zwischenschritt werden die Atome einer Spinrichtung entfernt. Der offenbar antiferromagnetische Zustand ist im Phasendiagramm mit einem Stern markiert. (Bild: A. Mazurenko et al. / NPG)
Das Hubbard-Modell hat 1963 der britische Physiker John Hubbard eingeführt. Es beschreibt stark vereinfachend einen Kristall, in dem sich Elektronen zwischen benachbarten Gitterplätzen tunnelnd bewegen können und einander abstoßen, wenn sich zwei von ihnen auf demselben Gitterplatz befinden. Während man das Modell für eindimensionale Gitter gelöst hat, ist man im zweidimensionalen Fall meist auf Näherungen angewiesen, die aber dort versagen, wo es interessant wird.
Abhängig von Temperatur und Elektronendichte (der Zahl der Elektronen pro Gitterplatz) zeigt das Hubbard-
Gibt man den Elektronen größere Beweglichkeit, indem man ihre Zahl im Gitter verringert, so erhält man einen metallischen Zustand, der bei hinreichender Abkühlung zu einem supraleitenden Zustand wird, mit dem man Hochtemperatursupraleiter beschreiben könnte. Wie der Übergang vom antiferromagnetischen Mott-
Der Simulator bestand aus einem ultrakalten Gas von fermionischen Lithium-6-
Die Gitteratome wurden durch die umliegenden Atome, die sich außerhalb des Gitters befanden, auf sehr tiefe Temperaturen von 12 Nanokelvin gekühlt. Dadurch ließ sich die thermische Energie der Gitteratome auf ein Viertel der Tunnelenergie verringern, sodass das Hubbard-
Bevor der Simulator aussagekräftige Ergebnisse lieferte, mussten die Forscher noch ein weiteres Problem lösen. Beim Hubbard-
Mit ihrem Simulator haben die Forscher zwei Phasenübergänge detailliert vermessen: Zum einen, wie der Mott-
Während beim ersten Phasenübergang (Mott zu AF) die experimentellen Ergebnisse gut mit Computersimulationen übereinstimmten, standen für den zweiten (AF zu Metall) keine Computerergebnisse zur Verfügung. Hier hat der Hubbard-
Rainer Scharf
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