Ein Spin-Eis für jeden Geschmack
Neues Verfahren bringt magnetisches Metamaterial in beliebigen Mikrozustand.
Ein magnetisches Schreibverfahren, mit dem sich Spin-
Abb.: Ein Spin-Eis wird magnetisch beschrieben. Links: Das Bienenwabenmuster aus magnetischen Drähten unter dem Rasterelektronenmikroskop. Mitte: Ein Draht wird ummagnetisiert (blauer Pfeil), wodurch zwei (eingekreiste) magnetische Monopole im Spin-
Die von Lesley Cohen und ihren Kollegen vom Imperial College London verwendeten Metamaterialien bestanden aus streifenförmigen magnetischen Nanodrähten, die in einem Bienenwabenmuster auf einer Siliziumoxidunterlage angeordnet waren. Die Magnetisierung eines solchen Nanodrahts, die in Längsrichtung des Drahts zeigte, wurde mit der magnetisierten Spitze eines Rastermagnetmikroskops umgedreht.
Dazu wurde die Spitze des Mikroskops, von der die Magnetfeldlinien radial ausgingen und von oben in den Draht eintraten, quer zum Draht in geringem Abstand über ihn hinweg geführt. Direkt unter der Spitze rief das Magnetfeld einen Magnetwirbel im Draht hervor, während am Rande des Drahtstreifens die Magnetisierung topologische Defekte zeigte.
Nachdem die Spitze entfernt wurde, wies die Magnetisierung des Drahts zwei quer zum Draht orientierte Domänenwände auf, die sich schnell voneinander entfernten und zu den Drahtenden liefen. Sobald sie diese erreicht hatten, war die Ummagnetisierung des Drahts abgeschlossen. Dieses Verfahren nennen die Forscher „topological defect-
Was ihr Schreibverfahren kann, demonstrierten die Forscher an einem Spin-
Zunächst kehrten die Wissenschaftler die Magnetisierung eines einzelnen Drahts in einem Spin-
Schließlich stellten sie einen noch wesentlich komplexeren Zustand her, bei dem das Spin-
Von diesem Grundzustand ausgehend, konnten sie durch die schrittweise Ummagnetisierung der Nanodrähte angeregte Zustände erzeugen, die ein oder mehrere Monopolpaare enthielten. Mit zunehmender Anregungsenergie und Monopolanzahl nahm zunächst die Zahl der möglichen Spinkonfigurationen oder Mikrozustände rasant zu. Doch sobald sich etwa auf einem Viertel der Gitterpunkte magnetische Monopole befanden, nahm die Zahl der möglichen Mikrozustände wieder ab. Saßen schließlich auf allen Gitterpunkten Monopole, so gab es nur noch zwei dieser höchstangeregten Zustände. Sobald aber die Zahl der möglichen Mikrozustände mit wachsender Energie abnahm, verringerte sich auch die Entropie des Systems. Folglich wurde die Temperatur, die ein Maß für die Änderung der Energie mit der Entropie ist, negativ. Auf diese Weise konnten Lesley Cohen und ihre Mitarbeiter das magnetische Metamaterial in Zustände mit negativer Temperatur bringen.
Diese nahezu perfekte Kontrolle des Mikrozustands eines Spin-
Rainer Scharf
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