Einblick in die Dynamik der Nanowelt
Am 1. September beginnt die Förderung eines neuen Virtuellen Instituts durch die Helmholtz-Gemeinschaft, an dem DESY (Hamburg), die Universitäten Göttingen und Heidelberg, das KIT (Karlsruhe) und die TU Dresden beteiligt sind. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert damit eine Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an einem gemeinsamen Thema.
In den Nanowissenschaften, der Chemie und den Lebenswissenschaften gibt es einen wachsenden Bedarf an hochauflösenden bildgebenden Verfahren auf der Mikro- und Nanometerskala. Die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften eines Objekts hängen signifikant von dessen Struktur und chemischen Zusammensetzung ab. Daher ist die Strukturbestimmung grundlegend für das Verständnis biologischer und chemischer Prozesse, die einen wichtigen Beitrag zu Themen wie Gesundheit, Umwelt und Energie leisten. Bildgebende Verfahren mit Röntgenstrahlung sind dazu besonders geeignet, da sie chemischen und strukturellen Kontrast liefern können und dabei den zerstörungsfreien Blick ins Innere eines Objektes oder einer speziellen Probenumgebung ermöglichen. Das am Institut für Strukturphysik der TU Dresden entwickelte Röntgenmikroskop, das an der Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III in Hamburg seinen Betrieb aufnimmt, ist dazu besonders geeignet.
Unter der Federführung der TU Dresden (Sprecher: Prof. Christian Schroer vom Institut für Strukturphysik) geht das bei DESY in Hamburg angesiedelte Virtuelle Institut „In-Situ Nano-Imaging of Biological and Chemical Processes” an den Start. Im Rahmen dieses Virtuellen Instituts soll die Expertise aus der Röntgenmikroskopie, der Biophysik und der Chemie zusammengeführt werden, um in-situ bildgebende Verfahren für biologische und chemische Prozesse mit Hilfe der Röntgenmikroskope bei PETRA III, FLASH und später am Europäischen XFEL zu entwickeln und auf aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen anzuwenden.
Das Virtuelle Institut zur Nano-Bildgebung wird für fünf Jahre mit insgesamt 2,5 Millionen Euro aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
TU Dresden / OD