Eine Gefahr für die Raumfahrt
Zu den Umweltproblemen auf der Erde gesellt sich ein weiteres Problem hoch über unseren Köpfen: Weltraummüll. Er stellt bereits heute eine Gefahr für Satelliten dar.
Mit weltweit rund 5000 erfolgreichen Raketenstarts wurden mehr als 3000 Satelliten ins All befördert, von denen heute noch etwa tausend arbeiten. Darüber hinaus finden sich 1727 Raketenstufen und 873 „missionsbezogene Objekte“ im aktuellen Bahnkatalog des Bodenstationsnetzwerks zur Weltraumüberwachung der USA (US SSN). Diese intakten Objekte repräsentierten jedoch nur 37 % des Gesamtkatalogs. Den weitaus größten Anteil von 63 % machen 9896 Fragmente aus, die aus etwa 250 Zerlegungsereignissen (meist Explosionen) hervorgingen. All diese Objekte haben einen Durchmesser von mindestens 10 cm, um von der Erde aus erfasst werden zu können.
Weltraummüll umgibt die Erde (Grafik: ESA)
Mehr als 50 Jahre Raumfahrt haben mittlerweile in einigen erdnahen Bahnregionen zu kritischen Konzentrationen sowohl in der Anzahl als auch in der Masse von Raumfahrtrückständen geführt. Im Februar 2009 kam es zu einer ersten Kollision zwischen zwei Satelliten (Iridium 33 und Kosmos 2251). Dieses Ereignis lag im Erwartungsbereich von vorherigen Prognosen, die eine zunehmende Anzahl von Kollisionen zwischen massereichen Objekten als Vorboten einer Kollisions-Kettenreaktion im erdnahen Weltraum interpretieren. Um einer solchen Entwicklung entgegen zu wirken bedarf es der aktiven Entfernung von nicht mehr funktionstüchtigen Satelliten und Raketenoberstufen, die etwa 75 % der im Orbit befindlichen Masse ausmachen.
Wie sich Trümmer dieser Wolke vom Erdboden aus verfolgen lassen, um Kollisionen mit Satelliten oder der ISS zu vermeiden, und was zukünftig gegen diese Gefahr im Weltraum getan werden müsste, lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Physik in unserer Zeit.