Eine Simulation mit 1800 Qubits
Quantenprozessor realisiert den Kosterlitz-Thouless-Übergang.
Mit einem D-Wave-Quantenprozessor haben Forscher jetzt einen exotischen Phasenübergang in einem zweidimensionalen Spinsystem mit topologischen Anregungen untersucht. Der Quantenprozessor der kanadischen Firma D-Wave Systems enthält 2048 supraleitende Qubits, in denen jeweils ein elektrischer Kreisstrom rechts oder links herum fließen kann. Zudem ist auch eine quantenmechanische Superposition beider Zustände möglich. So kann jedes Qubit einen Ising-
Abb.: Der programmierbare D-Wave-
Diese Spins können ein programmierbares magnetisches Spin-
Kürzlich haben Forscher um Richard Harris mit diesem Prozessor ein dreidimensionales Ising-
Jetzt haben die Forscher, diesmal unter der Leitung von Andrew King, ein zweidimensionales Spinsystem simuliert, dessen Spins auf einem quadratisch-
Anders als beim Ising-
Abb.: Eines der simulierten Spinsysteme mit zwei Wirbeln und einem Antiwirbel. (Bild: A. King et al. / Springer Nature)
Durch eine antiferromagnetische Wechselwirkung zwischen den Spins kam es zur „Frustration“, sodass sich die Spins nicht einheitlich ausrichten konnten. Das hatte zur Folge, dass die Pseudospins in der XY-Ebene in Form von Wirbeln und Antiwirbeln ausgerichtet waren. Geht man im Uhrzeigersinn um einen Wirbel herum, so dreht sich die Richtung der Pseudospins ebenfalls im Uhrzeigersinn, während sie bei einem Antiwirbel gegen den Uhrzeigersinn rotiert.
Diese topologischen Anregungen des Spinsystems hatten weitreichende Folgen. Bei hinreichend tiefen Temperaturen waren die Wirbel und Antiwirbel paarweise aneinander gebunden. Das gab den Spins einen gewissen Grad von Ordnung, die allerdings nicht langreichweitig war wie in einem Ferromagneten. Doch oberhalb einer kritischen Temperatur brachen die Wirbel-
Dazu haben sie die Parameter ihres Spinsystems so verändert, dass es aus einem ungeordneten klassischen Zustand kommend einen KT-Übergang machte und eine Weile in der geordneten quantenmechanischen Kosterlitz-
Ein Vergleich der so gewonnenen Ergebnisse mit den Resultaten von klassischen Monte-
Bislang wurden mit dem Quantensimulator nur Systeme erforscht, die auch herkömmlichen Computern zugänglich sind. Interessanter wäre zum Beispiel die Quantensimulation von dynamischen Vorgängen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht oder von frustrierten Quantenmagneten, in denen sich komplizierte quantenmechanisch verschränkte Zustände bilden. Diese Systeme ließen sich nur mit einem Quantenprozessor simulieren. Dessen Qubits müssten allerdings besser gegen Störungen abgeschirmt sein, als das beim D-Wave-
Rainer Scharf
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