Einladung zum Blick in die Sterne - Astronomiejahr 2009 gestartet
Himmelsforscher aus aller Welt haben in Paris das Internationale Jahr der Astronomie eröffnet
Paris (dpa) - Himmelsforscher aus aller Welt haben am 15. Januar 2009 in Paris das Internationale Jahr der Astronomie eröffnet. 400 Jahre nachdem Galileo Galilei 1609 zum ersten Mal sein Fernrohr zum Sternenhimmel richtete, wollen internationale Organisationen und Wissenschaftler in den kommenden Monaten weltweit Menschen für den Blick ins All begeistern. Rund um die Erde bieten Sternwarten, Planetarien und wissenschaftliche Einrichtungen Sonderschauen und Mitmach-Aktionen an. In Deutschland sollen Schüler mit Ferngläsern, selbstgebastelten Kometen und Modell-Raketen experimentieren. Für Sterne-Fans allen Alters gibt es Ausstellungen, Vorträge und geführte Himmelsbeobachtungen.
«Das Internationale Astronomiejahr soll die Menschen, vor allem die jungen, ermuntern, das All neu zu entdecken», sagte UNESCO- Generaldirektor Koichiro Matsuura zum Auftakt der Pariser Eröffnungsveranstaltung. Astrophysikalische Erkenntnisse revolutionierten auch heute noch unser Weltbild und das Verständnis des Universums. «Die Astronomie ist ein Instrument, um Frieden und Verständigung zwischen den Völkern zu fördern», betonte Matsuura. «Der Himmel gehört allen.» Jeder könne die Wunder genießen, die dieser verberge.
Ein Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Monaten in rund 140 Ländern auf die Beine gestellt wird, präsentierten die Organisatoren schon zur Auftaktveranstaltung. Auf dem Programm standen Vorträge zum Entstehen von Sternen, zu parallelen Universen und zu Schwarzen Löchern. Live-Videokonferenzen sollten zu einer astronomischen Station in der Antarktis und zum Paranal-Observatorium in Chile schalten. «Wir wollen die Faszination vermitteln, die der Nachhimmel zu bieten hat», erklärte die Astrophysikerin Catherine Cesarsky, die als Präsidentin der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zu den Initiatoren des Projekts zählt. «Woher kommen wir?, Gibt es Leben im Weltall?» - dies seien Fragen, die die Wissenschaft mit vielen Menschen teile.
Als einen der weltweiten Höhepunkten des Jahres haben UNESCO und IAU die Aktion «100 Stunden Astronomie» geplant, die im April Amateurastronomen aus aller Welt zusammenbringen soll. Extra dafür sollen auch Teleskope an Kinder und Jugendliche in Entwicklungsländern verteilt werden. «Die Astronomie ist eine Wissenschaft, die jeder verstehen kann», sagte Physik- Nobelpreisträger Robert W. Wilson. «Ideal, um Kindern Forschung näher zu bringen.»
Der Startschuss zu den deutschen Veranstaltungen im Astronomiejahr 2009 wird am 20. Januar 2009 im Museum für Kommunikation in Berlin gegeben. In Bonn gibt es am 22. Januar die erste regionale Auftaktveranstaltung. Der berühmte italienische Astronom Galilei habe entdeckt, dass Mond und Sonne nicht perfekt seien, erklärte Cesarsky. «Der Mond hatte Krater und die Sonne war durch Flecken verunstaltet.» 400 Jahre später wisse die Menschheit dank der Astronomie noch viel mehr. «Das Weltall ist für uns heute ein offenes Buch, das wir mit Teleskopen auf dem Boden und mit von Robotern gesammelten Proben aus dem Weltall lesen können.»
Weitere Infos:
- Deutsche Homepage des Astronomiejahrs mit Veranstaltungskalender:
http://www.astronomie2009.de - Internationale Homepage:
http://www.astronomy2009.org
AL