12.12.2014

Einstein komplett und digital

Die gesammelten Schriften von Albert Einstein sind nun online frei verfügbar.

2900 Dokumenten auf 7000 Seiten, das ist der Umfang der bisher veröffentlichten „Gesammelten Schriften“ von Albert Einstein, welche die Zeit von seinem Geburtsjahr 1879 bis zu 1923 abdecken. Wer sich die umfangreichen Bände ins Bücherregal stellen möchte, muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch nun kann jeder online in den Bändern stöbern. Princeton University Press stellt nämlich alle 13 bisher erschienenen Bände auf der „Digital Einstein Paper“-Website frei zur Verfügung. Jeder neue Band wird nach 18 Monaten ebenfalls dort verfügbar sein.

Die Einstiegsseite für die Web-Version von Albert Einsteins gesammelten Schriften (Bild: Princeton University Press)

Auch wenn noch über zwanzig Bände folgen sollen – bieten die ersten 44 Lebensjahre mehr als genug Material, um eigene Entdeckungsreisen durch Leben und Werk des wohl berühmtesten Physikers zu unternehmen. Das Spektrum der Dokumente ist denkbar weit gefasst und reicht von seinen Schulzeugnissen bis zu seinen weltberühmten Arbeiten, von sehr persönlichen Briefen an seine zukünftige erste Frau Mileva Mari oder Korrespondenz mit berühmten Kollegen wie Planck, Born, Nernst oder Lorentz – in den „Collected Papers“ gibt es sogar einen Bericht der Stadtpolizei Zürich vom 4. Juli 1904 zu entdecken, in dem man erfährt, dass Einstein „ein sehr eifriger, fleisiger und äusserst solieder Mann sei. (Abstinent).“

Zu den gesammelten Schriften und Dokumenten kommen umfangreiche Einführungstexte, Anmerkungen, eine detaillierte Chronologie und Literaturverzeichnisse. Online finden sich auch Verknüpfungen mit den Datenbankeinträgen des Jerusalemer Einstein-Archivs und den englischen Übersetzungen. Alle Seiten lassen sich ausdrucken, allerdings besteht keine Möglichkeit, Texte herauszukopieren, um sie zu zitieren. Auch die Bildtafeln fehlen in der Online-Version.

Der Plan für eine digitale Einstein-Edition reifte bereits 1990, drei Jahre nach Erscheinen des ersten gedruckten Bandes, doch erst als die Wissenschaftshistorikern Diana Kormos Buchwald im Jahr 2000 die Leitung des Einstein-Projekts übernahm, kamen die Vorarbeiten für eine Archivdatenbank in Gang.

„Kein Grab und kein Denkmal soll für mich errichtet werden“, verfügte Albert Einstein in seinem Testament. Sein Wunsch wurde nicht ganz respektiert, denn sowohl in Jerusalem als auch in Washington gibt es seit 1979 Skulpturen von Einstein. Seine nun auch im Web verfügbaren gesammelten Schriften hätte er sicherlich als bleibendes Denkmal akzeptiert.

Alexander Pawlak 

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