Elektronen surfen auf Laserlicht
Neue Technik für die Teilchenbeschleunigung.
Rund 26 Kilometer im Umfang misst der größte Teilchenbeschleuniger der Welt – der Large Hadron Collider am CERN in der Schweiz. Die weltweit kleinste Maschine dieser Art zu konstruieren, ist das Ziel von Forschern der Uni Erlangen-
Der Grundgedanke hinter dem Mini-Teilchenbeschleuniger ist es, Laserstrahlen dazu zu nutzen, Elektronen zu beschleunigen. Klingt simpel, doch um die Idee tatsächlich in der Praxis umzusetzen, müssen die Wissenschaftler noch eine ganze Reihe von Herausforderungen bewältigen. Zum Beispiel muss es ihnen gelingen, die Schwingung des Lichts und die Bewegung der Elektronen hochpräzise zu kontrollieren, damit beide im richtigen Moment aufeinandertreffen.
Genau das ist einem Team um Peter Hommelhoff jetzt erstmals gelungen. Die Forscher haben eine neue Technik entwickelt, bei der sie zwei Laserstrahlen kreuzen, die in unterschiedlichen Frequenzen schwingen und so ein optisches Feld erzeugen, dessen Eigenschaften sich höchst genau beeinflussen lassen. Die wichtigste Eigenschaft des optischen Feldes ist es, dass es mit den Elektronen mitläuft und so die Elektronen kontinuierlich das optische Feld spüren. Auf dieser Art und Weise überträgt das optische Feld seine Eigenschaften exakt auf die Teilchen.
Aber die Teilchen werden bei diesem Prozess auch noch beschleunigt, und zwar sehr stark. Der Beschleunigungs-
In der Miniaturisierung der Beschleuniger sieht Projektleiter Hommelhoff eine ähnlich technische Revolution wie in der Entwicklung von Computern, die zunächst ganze Räume einnahmen und nun am Handgelenk getragen werden können. „Durch diesen Ansatz werden wir hoffentlich in der Lage sein, eine neue Art der Teilchenbeschleunigung für unterschiedliche Forschungsbereiche und Anwendungsfelder nutzbar zu machen – wie in den Werkstoffwissenschaften, der Biologie oder Medizin, zum Beispiel für Partikeltherapien bei Krebspatienten.“
FAU / RK