16.11.2010

Ende der Euphorie in der Solarbranche

Deutsche Solarunternehmen werden in 2011 nur schwer an das Boomjahr 2010 anknüpfen können.


Deutsche Solarunternehmen werden in 2011 nur schwer an das Boomjahr 2010 anknüpfen können.

Die Euphorie in der deutschen Solarbranche ist vorerst verflogen. An der Börse ging es für die meisten großen deutschen Solarunternehmen nach der Vorlage ihrer Quartalszahlen abwärts. Zu vorsichtig äußerten sich die Unternehmenschefs zur weiteren Entwicklung. «Wir rechnen mit einem normalen Quartal», sagt etwa Conergy-Finanzvorstand Sebastian Biedenkopf. Und Phoenix-Solar-Chef Andreas Hänel warnte lieber gleich vor zu hohen Erwartungen: «Wir gehen von einem starken Jahresendgeschäft aus, das aber die Spitzenwerte des zweiten Quartals nicht erreichen wird.»

Zuversicht für das Jahresende verbreitet ausgerechnet eines der zuletzt größten Sorgenkinder der Branche - Q-Cells. Das Unternehmen aus Sachsen-Anhalt war im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht und musste hart umbauen. Das zahlt sich nun aus. Im Schlussquartal rechnet Vorstandschef Nedim Cen erneut mit einem starken Ergebnis und erhöhte jetzt noch einmal die Prognose. Für das nächste Jahr ist aber auch er vorsichtig, sieht sich aber für den drohenden Preiskampf gut gerüstet.

Auf fünf Gigawatt dürfte der deutsche Solarmarkt in 2011 sinken, glaubt Solarworld-Chef Frank Asbeck. In 2010 rechnet er noch mit nahezu einer Verdoppelung auf 7 Gigawatt. Um sich von Deutschland und dem langsameren Wachstum abzukoppeln, müssen sich die Unternehmen im Ausland breiter aufstellen. Solarworld etwa will in den kommenden drei Jahren mehr als zwei Drittel seines Umsatzes außerhalb von Deutschland generieren, zurzeit ist es ein Drittel.

Die deutschen Unternehmen müssen sich aber beeilen. Denn die chinesische Konkurrenz, die den Zellen- und Modulherstellern hierzulande schon jetzt das Leben schwer macht, hat die Absatzmärkte außerhalb Deutschland ebenfalls im Blick. Beobachter fürchten daher, dass es im kommenden Jahr für einige Firmen wieder eng werden könnte.

DPA / AL


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