08.07.2013

Erfolg mit Silizium

Das CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik feiert sein zwanzigjähriges Bestehen.

Brücken zu schlagen zwischen der Grundlagenforschung an den Universitäten und der wirtschaftlichen Anwendung in der Industrie, das war die Vision der Gründer. 1993 aus der Erfurter Mikroelektronik entstanden, hat sich das Institut heute zu einer renommierten, wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung entwickelt. „Wir zielen mit unserer Arbeit auf die angewandte Industrieforschung. Keine Theorien, sondern Labormuster, Prototypen und die Serieneinführung stehen im Fokus“, so Geschäftsführer Hans-Joachim Freitag.

Abb.: Hans-Joachim Freitag zur Eröffnung des Festaktes. (Bild: Tim Pathe, Erfurt)

Großes technologisches Verständnis, sprich Know-how und teure fertigungstechnische Spezialausrüstungen sind für die Herstellung der HighTech-Komponenten notwendig. „Um die Ideen unserer Kunden zu realisieren und damit Innovationen zu ermöglichen, sind immense Investitionen in Maschinen und „Köpfe“ notwendige Voraussetzung“, betont der Leiter des Institutes.

Aber nicht nur innovative, kleine und mittleren Unternehmen zählen zu den langjährigen Kunden des CiS, sondern auch international agierende Unternehmen. Langfristige, strategische Partnerschaften sind hier ein Schlüssel zum Erfolg, beispielsweise wurden in den 90er Jahren Positionssensoren, gemeinsam mit Carl Zeiss Jena, Numerik Jena und der Firma Optolab entwickelt und weltweit zum Erfolg geführt.

Das CiS ist gut vernetzt mit den Thüringer Universitäten, Hochschulen und Instituten der Fraunhofer Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IOF Jena wurde 2007 das Applikationszentrum Mikrooptische Systeme aus der Taufe gehoben, um mit und für die Industrie neue Produkte und Technologien auf dem Gebiet der mikrooptischen Sensorik zu entwickeln.

Besonders hervorzuheben ist die intensive und enge Kooperation mit der TU Ilmenau sowohl auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien als auch auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien, speziell der Photovoltaik. Prof. Hannappel als Stiftungsprofessor der Universität ist zugleich wissenschaftlicher Leiter des Solarzentrums im CiS. Dies war auch Basis für die Anerkennung des CiS als An-Institut der TU.

Abb.: Rolf-Dieter Heuer über die fruchtbare Kooperation des Cern mit dem CiS. (Bild: Tim Pathe, Erfurt)

Weltweite Beachtung – nicht nur in der Wissenschaft – fand 2012 die Entdeckung des Higgs-Bosons. Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet das CiS Forschungsinstitut in internationalen Kooperationen mit zahlreichen Forschungseinrichtungen an Strahlungsdetektoren. Für den größten Teilchenbeschleuniger der Welt am CERN lieferten die Erfurter über 4000 Siliziumdetektoren und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag.

Im Rahmen des gestrigen Festaktes erläuterte CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer die Bedeutung dieser Experimente für die Grundlagenforschung und Anwendung. Wenig bekannt ist, das modernste diagnostische Verfahren in der Medizin unmittelbar mit den Forschungsaufgaben im CERN zusammenhängen. Damit werden auch im CiS die Weichen für die Zukunft gestellt. So soll schon bald ein neuer Forschungsbereich entstehen, in dem neue Generationen von Siliziumdetektoren entwickelt und hergestellt werden können.

CiS / CT

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