Erleichterung auf ISS
Besatzung der Internationalen Raumstation repariert Sauerstoff-Generator und entgeht Kollision mit Weltraum-Schrott.
Besatzung der Internationalen Raumstation repariert Sauerstoff-Generator und entgeht Kollision mit Weltraum-Schrott.
Die Begegnung mit Trümmern eines 2007 zerstörten chinesischen Wettersatelliten im Weltall ist für die Internationale Raumstation ISS ohne die befürchteten Probleme verlaufen. Der Weltraumschrott habe die Station in der Nacht verfehlt, berichtete das russische Staatsfernsehen am Samstag. Zuvor hatten Experten in Moskau nicht ausgeschlossen, dass die in rund 350 Kilometer Höhe über der Erde fliegende ISS von Teilen getroffen werden könnte. In diesem Fall hätten sich die sechs Besatzungsmitglieder in die beiden «Sojus»-Kapseln retten können, die an die Station angekoppelt sind.
Der 1999 ins All gebrachte Satellit «Feng Yun» («Wind und Wolken») war 2007 von Peking spektakulär mit einer Mittelstreckenrakete unbrauchbar gemacht worden. In der Geschichte der Raumfahrt war es das erste bekannte Mal, dass eine vom Boden gestartete Rakete einen Satelliten in der Umlaufbahn zerstörte.
Abb.: Ein unbemanntes ISS-Versorgungs-Vehikel nähert sich der Internationalen Raumstation (Bild: NASA)
In den vergangenen Jahren hatten das Flugleitzentrum bei Moskau sowie die US-Weltraumbehörde NASA die ISS mehrfach zu Ausweichmanövern wegen Weltraumschrotts angewiesen. Eine solche Kurskorrektur war diesmal aber aus Zeitgründen nicht möglich. Zu größeren Schäden an der Station kam es bisher aber nicht.
Bereits kurz zuvor gelang es der amerikanischen Astronautin Shannon Walker den defekten Sauerstoff-Generator im US-Segment der Raumstation zu reparieren. Der Generator hatte Anfang Juli seinen Dienst quittiert. Als Grund vermuten Experten eine Verschmutzung der Membranen des Aggregats, die durch einen zu hohen pH-Wert des Wasser in den Leitungen verursacht wurde. Seither waren die Astronauten auf den Sauerstoff-Generator im russischen Segment angwiesen.
dpa/Roscosmos/NASA/PH