EU gibt mehr Geld für Studenten
Begabte Studenten aus aller Welt sollen verstärkt mit Stipendien an europäische Hochschulen gelockt werden.
- 950 Millionen Euro bis 2013
Brüssel (dpa) - Begabte Studenten aus aller Welt sollen verstärkt mit Stipendien an europäische Hochschulen gelockt werden. Die Europäische Union verlängert ein speziell auf Studierende aus Nicht- EU-Staaten zugeschnittenes Programm bis 2013 und stellt von 2009 an 950 Millionen Euro für Kooperationen zwischen Universitäten bereit. «Die erste Phase des Programms war sehr erfolgreich», sagte EU- Bildungs-Kommissar Ján Figel am Donnerstag in Brüssel. «Es ist zu einem Flaggschiff internationaler Zusammenarbeit im Hochschulbereich geworden.»
In der Europäischen Union gibt es schon seit 20 Jahren das Erasmus-Programm. Es fördert den Austausch von Studenten innerhalb der Gemeinschaft und ist eins der erfolgreichsten EU-Programme überhaupt. Erasmus-II zielt nun auf den akademischen Nachwuchs außerhalb der EU. Die EU beklagt seit Jahren, dass Hochbegabte von Europa vor allem in die USA abwandern, wo oft bessere Bedingungen herrschen.
Laut Figel ist das neue Budget für Erasmus-II nun vier Mal höher als im ersten Förderzeitraum von 2004 bis 2008, als der Etat bei 230 Millionen Euro lag. Insgesamt nahmen nach den Angaben seit 2004 exakt 2325 Studenten aus 111 Ländern an den ersten drei Studienjahren teil. Von diesem September an kommen weitere 1826 Studierende aus der ganzen Welt dazu. «Wir erhalten sieben Mal mehr Anträge als wir Plätze anbieten können», erklärte Figel. Die Förderung wird vor allem auf Kandidaten ausgeweitet, die eine Doktorarbeit schreiben wollen.
Durch die Aufnahme anderer Austauschprogramme in das Projekt soll der Kreis der Länder, die Studenten an europäische Hochschulen schicken, noch erweitert werden. So kündigte EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner Stipendien für Studenten aus dem Irak, Iran oder Jemen an. Ab 2008 soll zudem verstärkt jungen Leute aus Indien, Malaysia oder China der Zugang ermöglicht werden. «In der Zukunft wollen wir die ganze Welt abdecken», erklärte Ferrero-Waldner.