07.08.2012

Europas jüngster Wettersatellit liefert erstes Bild

Der am 5. Juli gestartete geostationäre Wettersatelliten MSG-3 ist voll funktionsfähig und soll sechs Monate nach Inbetriebnahme den operativen Dienst übernehmen.

MSG ist ein Gemeinschaftsprogramm von ESA und EUMETSAT. Die ESA ist für die Entwicklung und Beschaffung nachgebauter Satelliten im Auftrag von EUMETSAT zuständig. Außerdem nimmt sie den Start und den Anfangsbetrieb jedes Satelliten bis zu seiner Beförderung in die geostationäre Umlaufbahn wahr, bevor sie ihn EUMETSAT für die Nutzung übergibt. EUMETSAT entwickelt sämtliche Bodensysteme, beschafft die Startdienste und betreibt das Gesamtsystem für die Nutzer.

Abb.: Das erste Bild ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von ESA, EUMETSAT und der europäischen Raumfahrtindustrie. (Bild: EUMETSAT)


MSG-3 ist der dritte einer 2002 ins Leben gerufenen Reihe von vier drallstabilisierten Satelliten, die als Hauptnutzlast ein Hochleistungsinstrument zur multispektralen Satellitenbilderzeugung im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich (Spinning Enhanced Visible and InfraRed Imager, SEVIRI) mit sich führen.

SEVIRI konzentriert sich hauptsächlich auf Europa und Afrika und liefert verbesserte Wetterbeobachtungen, um genauere örtliche Vorhersagen insbesondere bei rasch entstehenden Gewittern zu ermöglichen. Das Instrument tastet die Erdoberfläche und die Atmosphäre alle 15 Minuten in 12 unterschiedlichen Wellenlängen ab, beobachtet dabei die Wolkenbildung und misst die Temperaturen. Es kann Gebilde mit Durchmessern von nur einem Kilometer im sichtbaren Licht und drei Kilometern im Infrarotbereich aufspüren.

Darüber hinaus führt MSG-3 zwei Sekundärnutzlasten mit. Der Sensor zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde (Global Earth Radiation Budget sensor, GERB) soll feststellen, wie viel Sonnenenergie in den Weltraum zurückreflektiert wird und wie viel in das Klimasystem gelangt, und Einblicke in die atmosphärische Zirkulation auf der Tages- und Nachtseite liefern. Ferner wird der Satellit dank eines Such- und Rettungstransponders als Relais für Notrufe von Notfallbaken fungieren.

Die MSG-Satelliten wurden im französischen Cannes von einem europäischen Konsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space France gebaut. Insgesamt sind mehr als 50 Unterauftragnehmer aus 13 europäischen Ländern beteiligt. Der Start des letzten Satelliten der Reihe, MSG-4, ist für 2015 vorgesehen.

EUMETSAT / PH

Virtuelle Jobbörse

Virtuelle Jobbörse
Eine Kooperation von Wiley-VCH und der DPG

Virtuelle Jobbörse

Innovative Unternehmen präsentieren hier Karriere- und Beschäftigungsmöglichkeiten in ihren Berufsfeldern.

Die Teilnahme ist kostenfrei – erforderlich ist lediglich eine kurze Vorab-Registrierung.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Themen