Experten: Kein Geld für die Reise zu Mond und Mars
Ein von US-Präsident Barack Obama eingesetztes Expertenteam hält eine Rückkehr der Amerikaner zum Mond und danach eine Reise zum Mars wegen Geldmangels für nicht machbar
Kalte Dusche für die NASA: Ein von US-Präsident Barack Obama eingesetztes Expertenteam hält eine Rückkehr der Amerikaner zum Mond und danach eine Reise zum Mars wegen Geldmangels für nicht machbar. Um entsprechende Pläne zu verwirklichen, müssten jedes Jahr drei Milliarden Dollar mehr zur Verfügung stehen als derzeit im Haushalt vorgesehen, heißt es im Abschlussbericht des Gremiums, der am 8. September 2009 veröffentlicht wurde.
«Das Bemannte-Raumfahrt-Programm scheint auf einer Bahn, die nicht aufrecht zu erhalten ist», stellen die Experten wörtlich fest.«Was immer am Ende an Weltraum-Programmen ausgesucht wird, muss mit den Ressourcen in Einklang gebracht werden, die dafür zur Verfügung stehen.»
Obama hatte die elfköpfige Arbeitsgruppe, der auch ehemalige Astronauten angehören, mit der Überprüfung aller derzeitigen und ins Auge gefassten Programme in der bemannten Raumfahrt beauftragt. Dazu gehören insbesondere die unter seinem Vorgänger George W. Bush verkündeten Pläne für eine Reise zum Mond bis 2020 und einen Mars- Besuch bis 2037. Bisher sieht der Haushalt für die Weltraumerforschung jährlich etwa neun Milliarden Dollar vor.
Obama-Berater würden die Feststellungen in dem Bericht und alle möglichen Optionen nun sorgfältig prüfen, sagte Nicholas Shapiro, ein Sprecher des Weißen Hauses. Er warnte zugleich vor voreiligen Schlussfolgerungen. Obama habe wiederholt betont, dass er der bemannten Erforschung des Alls «verpflichtet» sei.
In dem Bericht sprechen sich die Experten auch für eine Verlängerung der Space-Shuttle-Flüge zur ISS bis mindestens 2011 aus, um beim Ausbau der Raumstation nicht unter Zeitdruck zu geraten. Nach bisherigen NASA-Planungen sollen die Shuttles im kommenden Jahr ausgemustert werden. Zur Zukunft der ISS hält das Team es für ratsam, den Betrieb wenigstens bis 2020 aufrecht zu erhalten. Andernfalls könne Amerikas Führungsrolle bei künftigen internationalen Raumfahrt-Partnerschaften erheblich beeinträchtigt werden, warnen die Experten. Die bisherigen US-Haushaltspläne sehen nur Mittel für die ISS bis 2016 vor.
Am 8. September 2009 hatte die US-Raumfähre «Discovery» von der Station abgedockt und befindet sich nun auf dem Heimweg. Sie soll in der Nacht zum 11. September nach einer dann insgesamt 13-tägigen Mission auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida landen. Danach sind bis zur Einmottung der Shuttle-Flotte noch sechs weitere Flüge zur Station geplant. Während des knapp neuntägigen Rendezvous der «Discovery» mit der ISS hatten Astronauten drei Außeneinsätze absolviert. Unter anderem ersetzten sie einen leeren Ammoniaktank für das ISS-Temperaturregelungssystem, verlegten Kabel und installierten zwei GPS-Antennen. Die «Discovery» hatte zudem ein neues Labor, einen Gefrierschrank zur Aufbewahrung von wissenschaftlichen Proben und Schlafkabinen für das japanische Forschungsmodul «Kibo» zur Station gebracht.
DPA
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