Fast wie im Flug
Neu eingeweihter Air Vehicle Simulator am DLR bietet realitätsnahes Fluggefühl.
Wie reagieren Fluggäste, wenn die Kabine zukünftig anstelle von Fenstern Monitore hat? Wie lässt sich der Passagierkomfort weiter verbessern? Diese und andere Fragen untersucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zukünftig mit einer neuen Passagierkabine für den Flugsimulator AVES (Air Vehicle Simulator). Am 17. Oktober 2018 wurde sie mit Gästen aus Politik, Forschung und Wirtschaft eingeweiht.
Abb.: Im dynamischen Simulator erzeugt ein Bewegungssystem ein realistisches Fluggefühl, während Monitore ein „Fenster“ in die Außenwelt öffnen. (Bild: DLR)
„Wie unsere Cockpits kann auch die Kabine modular in die Simulatoren eingebaut werden“, sagt Holger Duda vom DLR-
Die Kabine kann bis zu 16 Passagiere aufnehmen und alle Flugbewegungen, wie Start, Landung und Turbulenzen authentisch nachbilden. „Bei der Konzeption haben wir auf eine möglichst realistische Kabinenatmosphäre geachtet. Wir wollen, dass die Passagiere sich wie bei einem richtigen Linienflug fühlen. Sie sollen möglichst vergessen, dass sie sich in einem Simulator befinden, denn nur dann können wir wissenschaftlich relevante Studien durchführen", erklärt Duda. Das DLR hat zirka eine Millionen Euro in die neue Kabine investiert. Sie hat ein Gewicht von etwa 3,2 Tonnen und kann auf dem dynamischen Simulator im AVES betrieben werden. Das elektropneumatische Bewegungssystem schafft präzise und realitätsnahe Simulationsmöglichkeiten.
Eine der ersten Studien mit der Passagierkabine, die im November 2018 startet, wird sich mit dem Thema Akzeptanz einer fensterlosen Kabine beschäftigen. Zukünftig sind aber auch Forschungen zur individualisierten Kabine, zum Passagierkomfort oder zur Minderung der Flugangst möglich.
DLR / DE