''First Light'' von SOFIA
Die fliegende Infrarot-Sternwarte SOFIA hat Jupiter und die Galaxie M82 beobachtet.
"First Light" von SOFIA
Physik Journal – Die fliegende Infrarot-Sternwarte SOFIA hat Jupiter und die Galaxie M82 beobachtet.
Während eines achtstündigen Flugs in der Nacht vom 25. Mai testeten Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker in einer Höhe von bis zu elf Kilometern die Leistungsfähigkeit des Teleskops und machten erste Infrarotaufnahmen von Testobjekten am Nachthimmel. Dabei nahm die hochempfindliche Infrarotkamera FORCAST auch die Galaxie M82 und den Planeten Jupiter bei verschiedenen Infrarotwellenlängen auf. "Ein erster Blick auf die 'First Light'-Daten zeigt, dass die Aufnahmen in der Tat scharf genug sind, um damit Astronomie an der vordersten Forschungsfront betreiben zu können", freute sich Alfred Krabbe, Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Deutschen SOFIA Instituts, das mit für den wissenschaftlichen Betrieb verantwortlich ist.
Bild: Ein zusammengesetztes Infrarotbild (rechts) vom Jupiter aus Aufnahmen, die SOFIA während des "First Light"-Flugs bei Wellenlängen von 5,4 (blau), 24 (grün) and 37 Mikrometer (rot) mit der FORCAST-Kamera der Cornell University gemacht hat. (Quelle: links: Anthony Wesley, rechts: NASA/DLR/Cornell University)
Das Stratosphären Observatorium für Infrarot-Astronomie (SOFIA) wurde gemeinsam von der NASA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt und besteht aus einem Teleskop an Bord einer umgebauten Boing 747. Damit das Teleskop mit dem knapp drei Meter großen Hauptspiegel freie Sicht hat, lässt sich eine Tür im Rumpf der Boing während des Fluges öffnen und schließen. Mitte Dezember flog SOFIA erstmals erfolgreich mit vollständig geöffneter Tür. Konzipiert ist das Observatorium für Einsätze in 13 Kilometern Höhe, da die infrarote Strahlung, die das Teleskop aufspüren soll, dort nicht mehr von der Erdatmosphäre beeinträchtigt wird. Bei geöffneter Luke muss es dann einer Temperatur von minus 60 Grad Celsius und einem Fünftel des Luftdrucks am Boden standhalten.
Bei seinem ersten Beobachtungsflug hat das Teleskop nun bewiesen, dass es diesen Bedingungen gewachsen ist. Es erlaubt auch bei 800 Kilometern pro Stunde astronomische Beobachtungen, die so vom Erdboden aus nicht möglich wären. "Dies ist ein enormer Schritt in die Richtung spektroskopischer Beobachtungen des kalten Universums", betonte Krabbe. Als nächstes stehen nun Beobachtungen mit dem deutschen Fern-Infrarot-Spektrometer GREAT an.
Anja Hauck/DLR
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AH