Forschendes Lernen: Dunkle Materie für Studenten
Studenten aus Frankfurt und Toronto arbeiten im Rahmen des Projekts EXPLORE gemeinsam an realen physikalischen Daten und Fragestellungen.
Mehrere Monate mussten sie warten, bis ihr erstes echtes Treffen stattfinden konnte – nun ist es endlich soweit. Im Rahmen einer Sommerschule begegnen sich 13 Studenten aus Frankfurts Partnerstadt Toronto und 22 Studenten von der Goethe-Universität Frankfurt persönlich. „Es ist schön, endlich einmal alle beisammenzuhaben. Die Studierenden haben sich wirklich sehr ins Zeug gelegt und tolle Forschungsarbeit geleistet.“ sagt die Organisatorin der Sommerschule, Laura Sagunski vom Institut für theoretische Physik. Gemeinsam mit Jürgen Schaffner-Bielich und ihren Kollegen an der York University in Kanada hat sie das Projekt auf die Beine gestellt.
Bereits im Wintersemester arbeiteten die jungen Menschen in selbstorganisierten Teams an ganz realen physikalischen Daten und Fragestellungen rund um das Thema dunkle Materie. Möglich macht das ein innovatives internationales Lehrprojekt mit dem Namen „EXPLORE: Experiential Learning Opportunity through Research and Exchange“, das auf dem Lehrformat des „forschenden Lernens“ beruht.
Ziel ist es, den Studenten nicht nur physikalische Fachkenntnisse zu vermitteln, sondern ihnen auch einen praktischen Eindruck in die moderne internationale Forschungsarbeit zu geben. Sagunski betont: „Durch die Zusammenarbeit der Studierenden sollen zusätzlich Kompetenzen im Bereich der interkulturellen Kommunikation und wissenschaftlichen Zusammenarbeit in heterogenen Teams gestärkt werden.“
Am 22. August wurde die EXPLORE-Sommerschule am Frankfurt Institute for Advanced Studies auf dem Campus Riedberg eröffnet. Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, die selbst erst kürzlich nach Toronto gereist ist, nahm die Studenten herzlich in Empfang: „Es ist mir besonders wichtig, dass Frankfurt als Wissenschaftsstandort in Zukunft weiter gestärkt wird. Gerade in Zeiten, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse in Frage gestellt werden ist es wichtig, dass Forscher sich auch über Landesgrenzen hinweg zusammentun. Dass junge Menschen aus Toronto und Frankfurt gemeinsam an einem so spannenden Thema forschen, freut mich besonders.“
Anschließend hielt Luciano Rezzolla einen Vortrag über die Entstehung der ersten Bilder schwarzer Löcher. „Es ist toll zu sehen, wie motiviert der wissenschaftliche Nachwuchs ist,“ sagt er. „Umso mehr freue ich mich, das Projekt durch unser Forschungscluster ELEMENTS ideell und finanziell unterstützen zu können.“
Auf die Studenten wartet nun eine Woche voller spannender Workshops und Vorträge. Auch das sportliche und kulturelle Angebot kommt nicht zu kurz: Neben Stand-Up-Paddling auf dem Main steht eine Stadtführung durch Frankfurt auf dem Programm.
GUF / RK
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