Forschung für das Auto der Zukunft
Projekt 3Ccar erhöht Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit hochautomatisierter Fahrzeuge.
Bis 2030 soll die Hälfte der neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch, vernetzt oder automatisiert fahren. Diese drastisch erhöhte Funktionalität macht einen neuen Systemansatz in der Fahrzeugarchitektur erforderlich, um Elektromobilität und hochautomatisiertes Fahren zu unterstützen. Konventionelle Autos enthielten bereits 2014 zwischen siebzig und hundert vernetzte Steuergeräte. Getrieben durch wachsende Anforderungen an Umweltverträglichkeit, Effizienz, Sicherheit und Komfort wäre diese Anzahl weiter gestiegen. Das europäische Projekt „Integrierte Elektroniksysteme für Komplexitätskontrolle in kosteneffizienten Elektrofahrzeugen“, kurz: 3Ccar, hat sich dieser Herausforderung gestellt: 48 Partner aus 14 Ländern haben an neuartigen hochintegrierten halbleiterbasierten Lösungen gearbeitet und diese vorgestellt.
Projektleitung und Koordination lagen bei der Infineon Technologies AG. Finanziert wurde das Projekt durch die Europäische Union, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weitere beteiligte Staaten sowie die Partner aus der Industrie. Das Projektvolumen betrug insgesamt 54 Millionen Euro. 3Ccar startete in 2015 und dauerte 41 Monate. Die elf deutschen Partner legen nun die Forschungsergebnisse in einem eigenen Schlussbericht vor.
Das oberste Ziel der Partner war es, Komplexität zu reduzieren und gleichzeitig die Zuverlässigkeit von elektrischen und autonomen Fahrzeugen zu erhöhen. 3Ccar hat dazu einen neuen Systemansatz in der Fahrzeugarchitektur erarbeitet: Die Fahrzeugarchitektur wird in Fahrzeugdomänen neu organisiert. Sie ermöglichen eine funktionale und aufgabenorientierte Koordination. Diese reduziert die Komplexität trotz steigender Anforderungen. Die Entwicklung elektrischer, autonomer Fahrzeuge wird damit deutlich erleichtert.
Die einzelnen Steuergeräte werden in die entsprechenden Domänen integriert. Funktionalitäten wie Lenkung, Bremse und Antrieb werden von dort aus koordiniert. Dafür werden einige wenige leistungsfähige Domänen-
Bislang führte ein hoher Verkabelungsaufwand in Fahrzeugbatterien zu hohen Kosten und geringerer Zuverlässigkeit. In Kooperation mit den Fraunhofer-
Mit Hilfe von Infineon, Daimler, Fraunhofer-IISB und Lange Aviation entwickelte 3Ccar eine neue Sicherheitsabschaltung zur Entladung von Brennstoffzellen. Diese ist im Vergleich zu heutigen Wettbewerbsprodukten kompakter und lässt sich wiederverwenden. Während bisherige Konzepte nur einmal verwendbar sind, da sie durch die Aktivierung zerstört werden, kann die Neuentwicklung die Brennstoffzelle mehrmals gezielt kurzschließen und anschließend wieder freigeben.
Zusammen mit Siemens hat 3Ccar einen elektrischen Antrieb realisiert, der über eine höhere Leistungsdichte als vergleichbare Produkte verfügt. Durch seine kompakte Struktur ermöglicht er, eine hohe Fahrzeugleistung in anspruchsvollen Bauräumen darzustellen. Zudem ist der neue Antriebsmotor effizienter und bietet eine höhere Ausfallsicherheit.
Die OTH Amberg-Weiden entwickelte eine spezielle Fahrzeug-zu-Netzwerk-
Infineon / RK
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