Forschungsinstitute wollen Staatsgeld für Gehaltserhöhungen
Führende Wissenschaftsorganisationen haben den Staat aufgefordert, ihnen mit Extra-Zuschüssen bei der Finanzierung der Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst zu helfen.
Berlin (dpa) - Führende Wissenschaftsorganisationen haben den Staat aufgefordert, ihnen mit Extra-Zuschüssen bei der Finanzierung der Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst zu helfen. Andernfalls werde es einen «massiven Leistungsabfall der deutschen Spitzenforschung» geben, schrieben neun Forschungsorganisationen an die Forschungs- und Finanzminister von Bund und Ländern nach einem Bericht des Magazins «Der Spiegel». Es sei richtig, Wissenschaftler besser zu bezahlen, doch müsse der Staat dies wie früher durch Ausgleichszahlungen auffangen.
«Wir werden Projekte etwa in der Medizin- und Umweltforschung opfern müssen, um die Gehaltssteigerungen zu finanzieren», klagte der Präsident der 82 Leibniz-Institute, Ernst Rietschel. «Die gestiegenen Personalkosten bringen die Institute an den Rand der Handlungsunfähigkeit, teilweise in existenzielle Krisen.» Besonders betroffen seien die mühsam aufgebauten Institute in Ostdeutschland, weil sie zusätzlich eine Anpassung der Gehälter an Westniveau leisten müssten. «Deren Forschungsbudgets schrumpfen um zehn bis zwölf Prozent», warnte Rietschel.
Zu den Unterzeichnern des Schreibens gehören die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Hochschulrektorenkonferenz.