07.12.2011

Frohe Botschaft am Nikolaustag

Mit 50 Millionen Euro startet die Serienproduktion von Magneten für die Forschungsanlage FAIR.

„Heute ist zwar Nikolaus, aber es geht hier nicht um Geschenke.“ Mit diesen Worten überreichte Helge Braun, Staatssekretär im BMBF, am 6. Dezember Vertretern des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt einen Bewilligungsbescheid über die ersten 50 Millionen Euro für die Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR). Damit gab er zugleich den Startschuss für die Serienproduktion der supraleitenden Magneten für den Hauptbeschleuniger SIS100. Nach der Unterzeichnung des völkerrechtlichen Abkommens über den Bau und den Betrieb von FAIR im Oktober 2010 ist damit ein weiterer Meilenstein dieses weltweit einzigartigen Beschleunigerzentrums erreicht. Neun Staaten beteiligen sich an dem rund eine Milliarde Euro teuren Projekt, das der Bund und Hessen zu drei Vierteln finanzieren. FAIR soll als „Vielzweckmaschine“ ein reichhaltiges wissenschaftliches Programm ermöglichen, angefangen von Atom-, Plasma- und Angewandter Physik über die Physik von Hadronen und Kernen bis hin zur Kernastrophysik. Bereits heute arbeiten rund 3000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 40 Ländern an der Planung der Anlage. 

Über den Bewilligungsbescheid freuen sich (v.l.) Hartmut Eickhoff (Technischer Geschäftsführer GSI), Helge Braun (Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF), Horst Stöcker (Wissenschaftlicher Geschäftsführer GSI), Günther Rosner (Administrativer Geschäftsführer FAIR) und Carsten Mühle, Projektleiter für den Bau der Magneten für den Super-FRS (in Hintergrund). (Foto: G. Otto, GSI)

In der Feierstunde unterstrich Horst Stöcker, der wissenschaftliche Geschäftsführer der GSI, die mit FAIR verbundene „riesige technologische und organisatorische Herausforderung“ und zeigte sich überzeugt, dass das Projekt „wieder in gutem Fahrwasser“ ist. Im Zuge der immer genaueren Planung waren die Kosten von anfangs 675 Millionen Euro deutlich gestiegen, mit dem Ergebnis, dass sich zwischen den Gesamtkosten und den zusagten Mitteln der Partnerländer eine Lücke von rund 100 Millionen Euro aufgetan hatte. Daher fiel vor zwei Jahren die Entscheidung, FAIR in einzelnen Modulen zu bauen. Im Endausbau wird FAIR aus acht Kreisbeschleunigern mit bis zu 1100 Metern Umfang, zwei Linearbeschleunigern und zahlreichen Experimenten bestehen. Dadurch wird sich die Länge sämtlicher Strahlwege von derzeit 500 Metern fast verzehnfachen.

Bereits am 5. Dezember begann die Rodung des Baugeländes unmittelbar neben der GSI. Da der Untergrund nicht felsig ist, muss die gesamte Anlage auf 1500 Betonpfählen errichtet werden – für zusätzliche rund 100 Millionen Euro, die der Bund und Hessen übernehmen. Bis Anfang Februar rechnen die Verantwortlichen mit der Genehmigung der Bauanträge. Dann kann der Bau richtig losgehen, vorausgesetzt, die nächste Tranche der zugesagten Mittel fließt bis dahin. Mit rund 500 Millionen Euro handelt es dabei um den Löwenanteil der Kosten für FAIR.

Stefan Jorda

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