17.10.2018

Fünfzig Kristalle pro Liter Luft

Erstmals Anzahl der Kristalle in Eiswolken gemessen.

Odran Sourdeval von der Uni Leipzig und seinen Kollegen ist es erst­mals gelungen, die Anzahl der Kristalle in Eis­wolken mit Hilfe von Satel­liten zu messen. In Zusammen­arbeit mit anderen Wissen­schaftlern aus Deutsch­land, Frank­reich und England nutzte er Daten zweier NASA-Satel­liten, die die Reflek­tion von Mikro­wellen- und Laser­strahlen messen.

Abb.: Eiswolken. (Bild: Fir0002; CC BY-SA 3.0)

Zum Abgleich dieser neuen Fernerkundungsdaten wurden unter anderem Beob­ach­tungen des deutschen Forschungs­flug­zeugs HALO ein­ge­setzt. Sourdeval kam zu dem Schluss, dass Eis­wolken, die -50 Grad Celsius kalt sind, durch­schnitt­lich etwa fünfzig Kristalle pro Liter Luft ent­halten. Über Gebirgen, die Auf­triebs­wellen erzeugen, ist die Konzen­tra­tion im Mittel mehr als doppelt so hoch. Die neuen Erkennt­nisse tragen erheb­lich zum besseren Ver­ständnis des Klima­wandels bei, so der Forscher.

„Wolken beeinflussen unser Wetter und Klima sehr stark. Sie sind dabei aber so unter­schied­lich in ihren Formen und so vari­abel in ihrem Auf­treten, dass sie sich für die Wissen­schaft nur schwer fassen lassen“, erklärt Sourdeval. „Sie bestehen aus sehr vielen mikro­meter­großen Tröpf­chen. Bei den Eis­wolken, die zum Beispiel in Form von Zirren einen großen Teil des Globus bedecken, sind es dann Eis­kristalle.” Der von ihm erhobene Daten­satz wird nun am Institut für Meteo­ro­logie genutzt, um zum Beispiel Auf­schluss darüber zu erlangen, ob die Luft­ver­schmutzung mit Aerosol­partikeln die Eis­wolken syste­ma­tisch ver­ändert hat.

AML / RK

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