Fünfzig Kristalle pro Liter Luft
Erstmals Anzahl der Kristalle in Eiswolken gemessen.
Odran Sourdeval von der Uni Leipzig und seinen Kollegen ist es erstmals gelungen, die Anzahl der Kristalle in Eiswolken mit Hilfe von Satelliten zu messen. In Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich und England nutzte er Daten zweier NASA-
Abb.: Eiswolken. (Bild: Fir0002; CC BY-SA 3.0)
Zum Abgleich dieser neuen Fernerkundungsdaten wurden unter anderem Beobachtungen des deutschen Forschungsflugzeugs HALO eingesetzt. Sourdeval kam zu dem Schluss, dass Eiswolken, die -50 Grad Celsius kalt sind, durchschnittlich etwa fünfzig Kristalle pro Liter Luft enthalten. Über Gebirgen, die Auftriebswellen erzeugen, ist die Konzentration im Mittel mehr als doppelt so hoch. Die neuen Erkenntnisse tragen erheblich zum besseren Verständnis des Klimawandels bei, so der Forscher.
„Wolken beeinflussen unser Wetter und Klima sehr stark. Sie sind dabei aber so unterschiedlich in ihren Formen und so variabel in ihrem Auftreten, dass sie sich für die Wissenschaft nur schwer fassen lassen“, erklärt Sourdeval. „Sie bestehen aus sehr vielen mikrometergroßen Tröpfchen. Bei den Eiswolken, die zum Beispiel in Form von Zirren einen großen Teil des Globus bedecken, sind es dann Eiskristalle.” Der von ihm erhobene Datensatz wird nun am Institut für Meteorologie genutzt, um zum Beispiel Aufschluss darüber zu erlangen, ob die Luftverschmutzung mit Aerosolpartikeln die Eiswolken systematisch verändert hat.
AML / RK