04.02.2015

Für eine lichte Zukunft

Forschungscampus Digital Photonic Production hat Arbeit aufgenommen.

Pünktlich zum Start des „Internationalen Jahres des Lichts und der licht­basierten Technologien” der Vereinten Nationen wurde in Aachen Ende Januar 2015 der neue BMBF-Forschungs­campus Digital Photonic Production (DPP) eröffnet. Der Forschungs­campus auf dem RWTH Aachen Campus besitzt Signalwirkung, denn hier startet eine neue Form der Zusammen­arbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unter einem Dach. Ziel des Forschungs­campus DPP: Die Erforschung und Weiter­entwicklung von Licht als Werkzeug für die Produktion der Zukunft.

Abb.: Thomas Rachel (li.) erhält von R. Poprawe bei der Eröffnung des Forschungscampus DPP einen 3D-gedruckten Schlüssel mit Symbolwirkung. (Bild: Fh.-ILT)

„Aachen ist der einzige Universitäts­standort in Deutschland, den unser Bundes­ministerium mit zwei Forschungs­campi fördert“, erklärte Thomas Rachel, parlamentarischer Staats­sekretär des Bundes­ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), bei der Eröffnungsveranstaltung im Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT. Zwei Themen geht Aachen an: Während der Forschungs­campus „FEN – Elektrische Netze der Zukunft“ neue Formen des Energietransports per Gleichstrom entwickelt, erforscht „DPP – Digital Photonic Production“ neue Methoden und grundlegende physikalische Effekte, um Licht als Werkzeug für die industrielle Produktion der Zukunft zu nutzen. Die Rede ist vom Laser, der bereits heute als wahres Universal­werkzeug Zahnimplantate, Fahrzeugteile und Flugzeugkomponenten fertigt.

Zu den zwanzig Industrie­teilnehmern zählen neben zahlreichen KMU auch Groß­unternehmen wie beispielsweise die Siemens AG. Auf 3D-Druck, den schicht­weisen Aufbau von Bauteilen mit dem Laser, setzt Nicolas Vortmeyer von der Siemens-Division Power and Gas, die Turbinen für Kraftwerke produziert. „Wir befreien uns mit dem 3D-Druck von bisherigen Begrenzungen bei der Fertigung und Entwicklung“, begründete der Chief Technology Officer die Teilnahme am Forschungscampus DPP. „Mit dieser Technologie lassen sich selbst für alte Kraft­werks­turbinen, für die es noch nicht einmal mehr Zeichnungen gibt, in relativ kurzer Zeit Ersatzteile herstellen.“ Der Siemens-Vorstand erwartet von der Teilnahme nun „eine exponentielle Beschleunigung der kreativen Prozesse“. Auch der BMBF-Staatssekretär Thomas Rachel verspricht sich viel vom Standort Aachen, an dem er nun die Bewilligungs­bescheide für DPP-Projekte überreichte. Rachel: „Der Forschungscampus DPP soll ein Schlüssel sein für die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.“

Wie schnell die Schlüsseltechnologen aus Aachen arbeiten, bewies der Hausherr: Reinhart Poprawe, Sprecher des Forschungscampus DPP und Leiter des Fraunhofer ILT, überreichte dem Staatssekretär einen Schlüssel, den Instituts­mitarbeiter per 3D-Druck aus Aluminium hergestellt hatten.

Neben additiven Fertigungsverfahren (Direct Photonic Production) werden im Forschungs­campus DPP auch Ultrakurzpulslaser-Fertigungs­verfahren (Femto Photonic Production) und neuartige VCSEL-Strahlquellen genutzt um z.B. selektiv nanoskalige Schichten zu funktionalisieren (Nano Photonic Production). Das BMBF fördert deutschlandweit neun solcher Forschungs­campi und beabsichtigt, den Forschungs­campus DPP für bis zu 15 Jahre mit Förder­mitteln von zwei Millionen Euro pro Jahr zu fördern.

Fh.-ILT / DE

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