Gedränge an der ISS
Zwei Tage nach dem Start des europäischen «Weltraumfrachters» ATV macht sich auch der US-Shuttle «Endeavour» auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Mit an Bord sind Teile des japanischen Labors «Kibo».
Gedränge an der ISS
Washington (dpa) - Gedränge an der Internationalen Raumstation ISS: Zwei Tage nach dem Start des europäischen «Weltraumfrachters» ATV macht sich auch der US-Shuttle «Endeavour» auf den Weg ins All. Der Start des Shuttle mit insgesamt sieben Astronauten an Bord, der Teile des japanischen Labors «Kibo» zur ISS bringen soll, ist für Dienstag um 10.28 Uhr MEZ auf dem US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) vorgesehen. Selten zuvor gab es einen solchen Verkehr zur Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde: Erst vor einem Monat wurde dort, unter anderem mit Hilfe des deutschen Astronauten Hans Schlegel, das europäische Weltraumlabor «Columbus» montiert.
Die «Endeavour» soll nach Planung der US-Weltraumbehörde NASA während ihrer 15-tägigen Mission außerdem eine in Kanada gebaute «Roboterhand» zur ISS bringen, die am Roboterarm der ISS montiert wird. Insgesamt sind für die Astronauten fünf Außeneinsätze geplant, die jeweils über sechs Stunden dauern werden.
Zugleich soll die «Endeavour» den französischen Astronauten Léopold Eyharts zur Erde zurück bringen. Er war einen Monat lang auf der ISS und hatte dort dafür gesorgt, dass das europäische «Columbus»-Labor seine Arbeit beginnen konnte.
Im Weltraumlabor «Kibo» sollen in den kommenden Jahren rund 100 Experimente durchgeführt werden, etwa zur Entwicklung von Medikamenten wie hochwertiger Protein-Kristalle zur Heilung von Allergien. Zudem wollen die Japaner in dem Labor Halbleiter und andere neue Materialien unter Nutzung der Schwerelosigkeit entwickeln. In der «Endeavour» fliegt auch der japanische Astronaut Takao Doi (53) mit, um die gelieferten Komponenten für «Kibo» auf der ISS unterzubringen. Im Mai wird ein weiterer japanischer Astronaut nachkommen, um «Kibo» zusammenzubauen. Ein weiterer Kollege soll im Dezember kommen, der dann drei bis vier Monate in dem Modul arbeiten soll.
Weitere Infos:
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NASA - International Space Station:
http://www.nasa.gov/mission_pages/station/main/index.html